DNR-Newsletter 12.3.2025

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 Schwerpunkt: Populismus und Desinformation
 
Liebe Leserinnen, liebe Leser, 

Gerüchte sind seit jeher beliebt in der menschlichen Kommunikation. Sie wecken Neugier und Aufmerksamkeit, schaffen ein Gefühl der Übereinkunft. Die moderne Gerüchteküche hat durch den digitalen Raum und soziale Medien eine enorme Reichweite, kann aber durch die Verbreitung von falschen Informationen großen Schaden anrichten.

 

Im Schwerpunkt des Newsletters beleuchten wir, welche Instrumente der Desinformation es gibt, wie wir sie durchschauen und uns dagegen schützen können.


Lesen Sie außerdem in diesem Newsletter:

 

++ Die Verteidigung von Europas Sicherheit braucht gesellschaftlichen Zusammenhalt: Solidaritätsbekundung für Ukraine

++ Zivilgesellschaftliches Engagement stärkt Demokratie: Kommentar und Stellungnahme

++ Wie geht es weiter mit dem Klima- und Umweltschutz?: Interview Kai Niebert im Deutschlandfunk

++ Sondervermögen Infrastruktur und Verteidigung: Umweltverbände fordern auch mehr Geld für Klimaneutralität

++ Offener Brief von NGOs: Online-Plattformen brauchen Kontrolle

++ Positionspapier engagierter Jugendorganisationen: Mehr Partizipation gefordert

++ Tempolimit 130: Wanderjugend macht den Verantwortlichen Beine

++ Digitaltag 2025: „Digitale Demokratie: Mitreden. Mitgestalten. Mitwirken“

++ Unsere Lesetipps: die UBA-Studie über Populismus, die Webseite der Heinrich-Böll-Stiftung über Klima-Desinformation und die UfU-Studie über die Entwicklung der Umweltorganisationen in Deutschland


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Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr Team der DNR-Geschäftsstelle!

 


 

Populismus und Desinformation

 

Fakt oder Fake?

Zu den Instrumenten der Desinformation gehören Fake News ebenso wie Halbwahrheiten. Sie sind gefährlich. Wie funktionieren und wirken sie? Welche Mittel gibt es, sie zu erkennen und sich dagegen zu wappnen? 


Von Marion Busch, Journalistin

Zur Übersicht
Attacken gegen NGOs sind Angriffe auf die Demokratie

Ein besonders perfides Beispiel für populistische Desinformation lieferte die Bild-Zeitung im Februar, indem sie behauptete, die bundesweiten Massendemonstrationen gegen Rechtsextremismus würden mit Steuergeld unterstützt. Auch eine Kleine Anfrage der Union nach der Bundestagswahl ist ein Frontalangriff auf zivilgesellschaftliche Organisationen, die zu diesen Protesten aufriefen. 


Von Ingo Ludwichowski und Raphael Weyland, NABU

Zum Meinungsbeitrag
Die populistische Herausforderung für die Umweltpolitik

Vor der jüngsten Bundestagswahl wurde wieder deutlich: Populist*innen versuchten, durch falsche Behauptungen die Wahlentscheidungen zu beeinflussen. Das gilt insbesondere auch für die Umweltpolitik. In einer, aufgrund zahlreicher Krisen, verunsicherten Gesellschaft treffen populistische Äußerungen und Unwahrheiten auf fruchtbaren Boden. Was Demokrat*innen dagegen tun können, erklärt Johanna Siebert vom Progressiven Zentrum.


Interview mit Johanna Siebert, Progressives Zentrum

Zum Interview
 


 

Aus dem DNR

 

Zivilgesellschaftliches Engagement stärkt Demokratie

„Ohne die 29 Millionen ehrenamtlich engagierten Menschen in Deutschland, davon mehr als 11 Millionen in den Mitgliedsorganisationen des Deutschen Naturschutzrings, würden weder Gesellschaft noch Demokratie funktionieren, sie sind der Kitt des gesellschaftlichen Miteinanders.“ So kommentierte Ende Februar DNR-Präsident Kai Niebert die Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit 551 Fragen zur politischen Neutralität staatlich geförderter Organisationen. Bereits zuvor veröffentlichten Dachverbände gemeinnütziger Organisationen aus unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft eine gemeinsame Stellungnahme, in der sie von Medien und Politik Respekt und Wertschätzung fordern.

Zum Kommentar
Wie geht es weiter mit dem Klima- und Umweltschutz?

Eine künftige neue Bundesregierung muss nach wie vor drängende Probleme in Deutschland lösen. Der DNR setzt sich dafür ein, dass bei dem geplanten Sondervermögen auch die notwendige Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur berücksichtigt wird. Zudem gilt es, die im Wahlkampf vernachlässigten Themen Umwelt-, Klima- und Naturschutzpolitik wieder einzubeziehen. Hören Sie dazu ein Interview des Deutschlandfunks mit dem DNR-Präsidenten Kai Niebert.

Zum DLF-Interview
Die Verteidigung von Europas Sicherheit braucht gesellschaftlichen Zusammenhalt

Anlässlich der Solidaritätsdemonstration für die Ukraine „Stand with Ukraine“ am 9. März in Berlin, sagte DNR-Präsident Kai Niebert, dass es notwendig sei, den Frieden zu verteidigen. Gleichzeitig betonte er, dass Verteidigung mehr als militärische Stärke sei. „Sicherheit bedeutet gesellschaftlicher Zusammenhalt, wirtschaftliche Unabhängigkeit und eine widerstandsfähige Infrastruktur. Wir müssen investieren – in die Zukunftsfähigkeit Europas, in erneuerbare Energien, in widerstandsfähige Lieferketten, in soziale Gerechtigkeit. Denn Resilienz entsteht nicht nur durch Waffen, sondern auch durch die Stärke unserer Gesellschaften.“

Zur Ansprache
 
 

 

AKTUELLES / MITGLIEDER

 

Umweltverbände: Mehr Geld auch für Klimaneutralität

Umweltorganisationen haben das von CDU/CSU und SPD geplante Sondervermögen Infrastruktur und die Ausnahme des Verteidigungsetats von der Schuldenbremse gelobt. Gleichzeitig bekräftigen die Verbände die Notwendigkeit, die Schuldenbremse grundlegend zu reformieren. Sie mahnen: „Jeder Euro für den Ausbau von Brücken, Gebäude oder Schienen muss unter der Prämisse getätigt werden, dass wir unsere natürlichen Lebensgrundlagen erhalten. Klimaneutralität und der Schutz unserer biologischen Vielfalt (...) müssen als selbstverständliche und verbindliche Grundlage bei allen Investitionen gelten.“

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Online-Plattformen brauchen Kontrolle

Ein Zusammenschluss von mehr als 75 Organisationen und Bündnissen mit über 1.000 Mitgliedsorganisationen hat Anfang März die Verhandlungsführenden von CDU/CSU und SPD in einem offenen Brief aufgefordert, die Kontrolle von Online-Plattformen und eine gemeinwohlorientierte Digitalisierung auf die Agenda der Sondierungsgespräche zu setzen. Denn die Vermischung von politischer, medialer und ökonomischer Macht und die Abhängigkeit von Tech-Unternehmen aus den USA und China seien ein Risiko für Europas digitale Souveränität, Wohlstand und Demokratie.

Weitere Informationen
Mehr Partizipation für die Jugend gefordert

Gemeinsam mit anderen engagierten jungen Menschen aus verschiedenen Jugendbeteiligungsformaten auf Bundesebene fordert die BUNDjugend eine umfassende und repräsentative Beteiligung von Jugendlichen in allen Bundesministerien. Die Engagierten sehen in der Jugendbeteiligung einen Schlüssel zur intergenerationellen Gerechtigkeit und zur Stärkung der Demokratie, besonders angesichts zunehmender rechtspopulistischer Tendenzen.

Weitere Informationen
Tempolimit 130: Wanderjugend macht den Verantwortlichen Beine

Um die Klimakrise einzudämmen, fordern der Deutsche Wanderverband (DWV) und die Deutsche Wanderjugend (DWJ), die Geschwindigkeit auf Autobahnen auf 130 Stundenkilometer zu begrenzen. Vergangenes Jahr beschlossen die Mitglieder des DWV auf Initiative ihrer Jugendorganisation, dies in der Öffentlichkeit und gegenüber politischen Entscheidungsträger*innen zu vertreten. Außerdem sollen künftig möglichst Tagungs- und Veranstaltungsorte gewählt werden, die gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind. In der DWJ sind etwa 100.000 Kinder und Jugendliche organisiert, die sich in Gruppen wöchentlich treffen, Freizeiten und internationale Jugendbegegnungen veranstalten.

Zur Forderung
Digital für alle

Der DNR ist erneut Partner des bundesweiten Digitaltags am 27. Juni. Dieses Jahr steht der Aktionstag unter dem Motto „Digitale Demokratie: Mitreden. Mitgestalten. Mitwirken“. Mit spannenden Events und Aktivitäten soll der Digitaltag dabei helfen, die digitale Teilhabe zu fördern und Menschen zusammenzubringen. Ab sofort ist es möglich, Aktionen anzumelden. Auf der Hompage finden Sie eine Übersicht über die Angebote und weitere Informationen.

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PUBLIKATIONEN

 

Populistische Erzählungen

Um populistische Interventionen in der Umweltpolitik geht es in einer Studie, die das Umweltbundesamt herausgegeben hat. Schon lange zählten Klima- und Umweltschutz in Deutschland zu einem relevanten „Austragungsort gesellschaftlicher Polarisierungen“. Während große Teile der Bevölkerung aktuelle umweltpolitische Bestrebungen als nicht ausreichend kritisieren, mobilisieren populistische Akteur*innen vermehrt gegen jegliche Umwelt-, Klima- und Nachhaltigkeitspolitik. Dem Thema geht die Studie nach.

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Klima-Desinformation

Die Klimakrise wird im Alltag immer deutlicher spürbar und Extremwetter bedroht Leben und Sicherheit. Gleichzeitig werden die öffentliche Debatte leiser und die Spielräume für Klimapolitik enger. Warum gewinnen wieder die Stimmen an Macht, die fossile Brennstoffe verteidigen? Welche Interessen stecken dahinter, und wie kann diesen Netzwerken begegnet werden? Bei der Heinrich-Böll-Stiftung finden Sie Videos, Audios und Publikationen, die helfen, Klimamythen zu entlarven, fossile Strategien zu verstehen und Klimaschutz mit einer positiven Vision voranzutreiben. 

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Strategisch in Bewegung

Umweltverbände und andere zivilgesellschaftliche Akteure spielen angesichts der Klima- und Artenvielfaltskrise eine bedeutende Rolle. Sie agieren häufig als Anwalt und Stimme der Natur. Aufgrund des gesellschaftlichen Umbruchs steht die Umweltbewegung vor vielfältigen Herausforderungen. In der Studie „Struktur, Strategie und Bewegung – Entwicklung der Umweltorganisationen in Deutschland seit 2000“ hat das Unabhängige Institut für Umweltfragen untersucht, wie sich die Umweltverbände in den vergangenen 25 Jahren entwickelt und professionalisiert haben.

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TERMINE

 



14. März, 9:00 -15. März, 13:00, Berlin – Bund Deutscher Landschaftsarchitekt*innen (bdla): Fortbildung „gendergerecht, divers, inklusiv: Strategien für Büro und Planung“


Bis 1. Juni, Bonn – Bundeskunsthalle in Kooperation mit der UNCCD-G20 Global Land Initiative: „Save Land. United for Land“ - Ausstellung über unsere Böden und wie wir sie schützen können


27. Juni, ganztägig, bundesweit – Initiative „Digital für alle“: Digitaltag mit Aktionen zur Förderung der digitalen Teilhabe


Bis 30. August 2026, München – Deutscher Alpenverein/Alpines Museum: Sonderausstellung „Zukunft Alpen. Die Klimaerwärmung“


Bis 7. September, Berlin – Museum für Kommunikation in Zusammenarbeit mit der Berliner Landeszentrale für politische Bildung: „Nachrichten – News“ – Ausstellung über Nachrichten in Deutschland


 

Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V.

Marienstraße 19-20
10117 Berlin


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Telefon: 030 6781775-78
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