DNR-Newsletter zur Europäischen Umweltpolitik

Nr. 03/25

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,


zwei Tage vor der Bundestagswahl schauen gerade viele auf Berlin – natürlich auch aus Brüssel. Wir und viele unserer europäischen Partner hoffen, dass sich die neue Bundesregierung für eine verantwortungsvolle und gestaltende Rolle Deutschlands in der EU einsetzt und auch den Europäischen Green Deal vorantreibt und weiterentwickelt.


Wie sich die deutschen Parteien zu den europäischen Vorhaben positionieren, können Sie in unserem aktuellen Artikel nachlesen. Für eine umfangreichere Bewertung der Wahlprogramme schauen Sie auch gerne nochmal in unsere Wahlprogrammanalyse.  


In diesem kurzen und intensiven Winterwahlkampf mussten wir beobachten, dass weder Klima- und Naturschutzthemen noch die EU in den Mittelpunkt der Diskussionen gerückt wurden. Dies ist in Anbetracht der großen Herausforderungen der kommenden Jahre alarmierend: Nachdem wir mit der EU bei der Energiewende und dem Green Deal bereits viel erreichen konnten, stehen wir nun vor der Aufgabe Sektoren wie Landwirtschaft, Verkehr und Gebäude naturverträglich zu gestalten und zu dekarbonisieren. 


Was hier zu erwarten ist, können Sie in diesem Newsletter nachlesen. Wir haben Ihnen unter anderem die ersten Reaktionen zur vorgestellten Vision für Landwirtschaft, zu den Diskussionen rund um die Einführung des Emissionshandels für Verkehr und Gebäude und des Arbeitsprogramms der EU-Kommission für 2025 zusammengestellt.  


Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihnen  
  
das Redaktionsteam 
 

 

EU-NEWS

 
Symbolbild Wahlurne
Bundestagswahl: EU-Positionierung der Parteien

Inwiefern werden in den aktuellen Wahlprogrammen eigentlich EU-Themen behandelt? Während einige Parteien vielfältige europapolitische Standpunkte vertreten, halten andere sich kurz oder wollen die EU regelrecht dekonstruieren. In unserer Zusammenfassung erfahren Sie, wie sich CDU, SPD, Grüne, Linke, FDP, BSW und AfD positionieren. 

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Symbolbild Agrarpolitik
Vision für Landwirtschaft und Ernährung

Die neue Agrarvision der EU-Kommission verspricht weniger Bürokratie und mehr Freiheiten für Landwirt:innen – doch auf Kosten von Umwelt- und Klimaschutz. Anstatt verbindlicher Umweltvorgaben setzt Agrarkommissar Hansen vermehrt auf freiwillige Maßnahmen. Naturschutzorganisationen kritisieren die Pläne als „verpasste Chance für eine echte Transformation“ und warnen vor einer einseitigen Marktorientierung zulasten von Klima und Biodiversität.

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Symbolbild Himmel mit Vögeln
Kommissionsprogramm 2025  

Im Februar hat die EU-Kommission ihr Arbeitsprogramm für 2025 vorgelegt und verspricht eine „ambitioniertere, unkompliziertere und schnellere Union“. Ist zu befürchten, dass unter dem Deckmantel der Vereinfachung schlicht lästige Umweltauflagen abgewickelt werden? Wir haben die wichtigsten Elemente des Programms aus dem Umweltbereich zusammengestellt.

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Symbolbild Schwein
DNR begrüßt strengere Regeln für Tiertransporte in Drittländer 

Das Bundeslandwirtschaftsministerium will Transporte in Länder außerhalb der EU nur noch unter strengen Bedingungen zulassen. Ein Eckpunktepapier sieht vor, dass Drittländer sich verbindlich zu Tierschutzstandards verpflichten müssen. Die Regelung soll Tierleid auf langen Transportwegen verhindern. Lesen Sie hier über die Inhalte des Papiers und die Einschätzung der Umweltverbände.  

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Symbolbild Haus mit EU-Graffiti
Diskussion zur Gestaltung des EU-ETS II

Ende Januar diskutierten Vertreter*innen von KlimaUnion und SPD.Klima.Gerecht in Berlin über das neue EU-Emissionshandelssystem II (EU-ETS II). Wie kann die CO₂-Bepreisung sozial gerecht gestaltet und mit anderen Klimamaßnahmen kombiniert werden? Gesprochen wurde über das Klimageld als zentrale Lösung sowie über Ansätze zur sozialen Abfederung und Preispolitik. Das EU-Team des DNR war dabei und berichtet.

Zum Bericht
Symbolbild Zivilgesellschaft
Attacken gegen NGOs sind Angriffe auf die Demokratie! 

Raphael Weyland, Büroleiter des NABU-Büros in Brüssel, hat auf die aktuellen Angriffe auf EU-Umweltverbände sowie die Angriffe aus Politik und Medien gegen Nichtregierungsorganisationen in Deutschland reagiert. Er ordnet die Vorstöße politisch ein und ruft auf, diese nicht leichtfertig hinzunehmen. Weiterer Druck auf die Zivilgesellschaft dürfte nach der Bundestagswahl drohen, so Weyland in seinem Blogbeitrag.  

Zum NABU-Blog 
Symbolbild Wachstum
Kritik an Regierungsvorschlägen zur Omnibus-Verordnung 

Die Herausforderungen der Klimakrise sowie die Förderung von Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit müssen keine Gegensätze sein. Das stellt Germanwatch klar und fordert klare Bedingungen statt regulatorischen Rückschritts. Mit großer Sorge beobachtet der Umweltverband daher die Debatte zur Omnibus-Verordnung, die drei regulatorische Leuchttürme des European Green Deals überarbeiten soll. Hier lesen Sie die Einschätzung.

Zum Blog von Germanwatch
Symbolbild Green Deal
Positionspapier zur Veröffentlichung des Clean Industrial Deal 

Nächste Woche wird die EU-Kommission den Clean Industrial Deal veröffentlichen. Damit soll Europas CO2-neutrale Industrie wettbewerbsfähiger und der Übergang zur Klimaneutralität beschleunigt werden. Das Climate Action Network (CAN) Europe fordert, dass die europäische Industrie beim Übergang zu einem nachhaltigen Wirtschaftsmodell führend sein muss – und dieses sozialen Nutzen innerhalb der planetarischen Grenzen schafft. In einem Paper werden die Empfehlungen für die fünf Hauptsäulen einer Industriestrategie umrissen.

Zum CAN Europe Paper
NEUE STUDIEN UND BERICHTE
Climate Risks Index 2025

Germanwatch hat kurz vor der Münchner Sicherheitskonferenz den Climate Risk Index 2025 vorgestellt. Demnach haben durch die Klimakrise verschärfte Stürme, Überflutungen und Hitzewellen von 1993 bis 2022 weltweit direkte ökonomische Schäden in Höhe von rund 4,2 Billionen US-Dollar verursacht und Hunderttausende Leben gekostet.

Zur Studie
Horizon 2040 - Kritik am EU-Klimaziel 

Der WWF hat eine Bewertung der EU-Klimaziele anhand von 1,5°C-Szenarien vorgelegt.  Demnach reiche das - von der EU-Kommission vorgeschlagene - Ziel eines 90 prozentigen Rückgangs nicht aus, um den Mangel an Klimaschutz bis 2030 auszugleichen.

Zur WWF-Studie
Neuer Bericht zum Stand des Green Deals

Das Joint Research Center der Kommission hat ihren neuen Bericht über die Fortschritte bei der Verwirklichung der Ziele des Green Deals veröffentlicht. Die Analyse umfasst 154 Ziele aus 44 politischen Dokumenten (2019 bis 2024) in Bereichen wie Klima, Energie, Kreislaufwirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft, biologischer Vielfalt, Wasser oder Luftverschmutzung.

Zu den Ergebnissen
 

Öffentliche Konsultation zum nächsten mehrjährigen Finanzrahmen der EU

bis 06.05.:

  • Verwendung von EU-Mitteln zusammen mit Mitgliedstaaten und Regionen 
  • EU-Mittel für Wettbewerbsfähigkeit
  • EU-Mittel für das auswärtige Handeln
  • EU-Mittel für grenzüberschreitende allgemeine und berufliche Bildung und Solidarität, junge Menschen, Medien, Kultur und Kreativwirtschaft, Werte und die Zivilgesellschaft
  • EU-Mittel für Katastrophenschutz, Vorsorge und Reaktion auf Krisen
  • EU-Mittel für den Binnenmarkt und Zusammenarbeit zwischen nationalen Behörden

Es lohnt sich auch ein regelmäßiger Blick auf die Seite mit den laufenden Konsultationen der EU-Kommission: Have your say! Auch die neue europäische Plattform für Bürgerbeteiligung wartet regelmäßig mit neuen Themen zum Mitmachen auf.

 
Aus dem Netz gefischt

• Umweltbundesamt: Indikatoren im Themenfeld Ressourcenschonung und Circular Economy.
• Deutsche Industrie und Handelskammer: Liste der besonders besorgniserregenden Stoffe (SVHC) erweitert
• Vertragsverletzungsverfahren EU-Kommission: Deutschland und weitere Länder haben Berichterstattung über die Emissionsprognosen für Luftschadstoffe nicht vollständig umgesetzt 
• EU-Kommission: 1,2 Milliarden Euro für grenzüberschreitende Energie-Infrastruktur – größte Förderung für deutsch-dänische Verbindung bewilligt
• WWF: Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre - politische Empfehlungen (engl.)
• European Trade Justice Coalition et al.: Gemeinsame Erklärung zu Rohstoffen in der CEPA zwischen der EU und Indonesien (engl.)  

TERMINE

23. Februar - Bundestagswahl

17. März - Energierat

20. - 21. März - Europäischer Rat  

24. März - Agrarrat
31. März - 3. April - Europäisches Parlament 

 
Rechtliches

Die im Newsletter verlinkten Texte unterliegen dem Urheberrecht der Autor*innen. Abdruckgenehmigungen müssen einzeln erfragt werden.

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