Newsletter zur Europäischen Umweltpolitik

Nr. 01/25, 17.01.2025

Im Browser öffnen

Liebe Leserinnen, liebe Leser,


herzlich willkommen im neuen Newsletterjahr 2025 (EU-Ausblick auf 2025, reminder)! Wir hoffen, Sie konnten die freien Tage und die erste Januarhälfte gut nutzen, um Kräfte für das durchaus ereignisreiche Jahr zu sammeln. International verschieben sich die Machtverhältnisse, die frische Kommission hat zahlreiche Vorhaben schon im ersten Quartal auf der Agenda und nicht zuletzt entscheidet sich bei der Bundestagswahl auch, in welcher Konstellation Deutschland künftig Europapolitik betreibt.


Gern können Sie unsere Aktivitäten auch auf dem neuen LinkedIn-Kanal DNR Deutscher Naturschutzring verfolgen und den Aufbau des Kanals mit Kommentaren, Likes und Reposts unterstützen. Eine starke Stimme für die Umweltbewegung bleibt wichtig und notwendig!


Ansonsten findet die diesjährige „Wir haben es satt“-Demonstration am 18. Januar in Berlin statt. 2025 lautet das Motto der Demonstration für die sozial- und umweltgerechte Agrarwende: „Wer profitiert hier eigentlich?“. Sehen wir uns?


Viel Vergnügen beim Lesen unseres Newsletters wünscht


das Redaktionsteam

 

EU-NEWS

 
Vor EVP-Gipfel in Berlin: „Schutz von Natur und Demokratie vor Profit“ 

Kurz vor einem Gipfel in Berlin am 17. und 18. Januar von Vorsitzenden der zur konservativen EVP-Familie gehörenden Parteien aus ganz Europa hat ein großes Bündnis aus 270 Organisationen der Zivilgesellschaft gewarnt, Schutzmaßnahmen als „regulatorische Last“ abzutun. Menschen, Natur und Demokratie seien wichtiger als Profit. Lesen Sie unseren Kommentar zu dem von Friedrich Merz anberaumten Treffen.

Mehr
Neuer Vorschlag zu neuer Gentechnik

Die polnische Ratspräsidentschaft präsentiert einen angepassten Entwurf zur Deregulierung neuer Gentechnik. Die umstrittene Patentfrage soll darin gelöst werden. Der Vorschlag werde den Herausforderungen nicht gerecht, kritisieren Umweltorganisationen. 

Mehr
CO₂-Emissionen im Straßenverkehr könnten ab 2025 sinken

Die CO₂-Emissionen im EU-Straßenverkehr könnten laut einem neuen Bericht 2025 ihren Höchststand erreichen und danach kontinuierlich sinken – wenn bestehende Vorschriften unverändert bleiben. Im Flugverkehr werden der Europäischen Agentur für Flugsicherheit zufolge die Emissionen dagegen steigen.

Mehr
10 grüne Tests: Witaj Polen, Viszlát Ungarn

Der europäische Umweltdachverband Europäisches Umweltbüro (EEB) begrüßt traditionell die jeweiligen EU-Ratsvorsitze mit zehn „grünen Tests“. Anhand dieser Umweltprioritäten, die als „Messlatte“ an die Aktivitäten der neuen Ratspräsidentschaft gelegt werden, bewertet das EEB in sechs Monaten die Erfolge aus Umweltsicht. Die Bewertung des Ende 2024 ausgeschiedenen ungarischen Ratsvorsitzes fällt gemischt aus.

Mehr
Lobby-Schlacht um PFAS: Profit vor Gesundheit und Umweltschutz

Die Industrie bremst den EU-Vorschlag zur Beschränkung von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) – oder auch „Ewigkeitschemikalien“ – massiv aus, warnt die Corporate Europe Observancy (CEO). Investigative Recherchen zeigten, dass viele der von der Industrie vorgebrachten Argumente „sich auf falsche Angaben oder irreführende Studien“ stützen.

Mehr
Tierschutzreform – Gesetzesvorschläge ab 2026

Nach jahrelangen Verzögerungen hat der EU-Kommissar für Gesundheit und Tierschutz, Olivér Várhelyi, in der letzten Plenarsitzung des vergangenen Jahres einen konkreten Zeitplan für die Reform der EU-Tierschutzgesetzgebung angekündigt. 

Mehr
Seas At Risk warnt vor riskantem Geo-Engineering im Meer

In einem neuen Positionspapier warnt Seas At Risk vor den hohen Risiken des marinen Geo-Engineerings (MGE). Die Meeresschutzorganisation fordert die EU auf, MGE-Praktiken in ihren Meeren zu verbieten, sich für ein internationales Moratorium und für gesunde und saubere Meere bis 2030 einzusetzen.

Mehr
Rote Liste Süßwasser: ein Viertel der Organismen vom Aussterben bedroht

Süßwasserfischen, Libellen und Krebsen geht es schlecht. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat am 8. Januar die bisher größte globale Bewertung von Süßwassertieren auf der Roten Liste der bedrohten Arten veröffentlicht. Demnach sind 24 Prozent der Organismen akut vom Aussterben bedroht. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.

Mehr
Potenziale der Gemeinsamen Agrarpolitik für Biodiversität und Landwirtschaft besser nutzen

Wie kann die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU die Biodiversität besser schützen und gleichzeitig attraktiver für Landwirtinnen und Landwirte werden? Das Forschungsprojekt CAP4GI – GAP für vielfältige Landschaften lädt am 28. Januar 2025 zur Abschlussveranstaltung nach Berlin ein. Zu den beteiligten Organisationen gehören auch der Deutsche Naturschutzring und die Bodensee Stiftung.

Mehr
[EXT] T&E: Wachstumspläne der Luftfahrtindustrie „unvereinbar“ mit Europas Klimazielen

Die europäische Luftfahrtindustrie plant, ihr Passagieraufkommen bis 2050 zu verdoppeln. Die verkehrskritische Organisation Transport & Environment (T&E) warnt, dass die Luftfahrtindustrie ihr Kohlenstoffbudget bereits 2026 aufbrauchen werde. Die Politik müsse das Wachstum der Flughäfen, die Anzahl von Flügen und die Unterbesteuerung des Sektors angehen, fordert T&E.

Mehr
[EXT] Studie zu Klimaneutralität: Wo Deutschland mehr Tempo aufnehmen muss

In einem Ländervergleich der Bertelsmann Stiftung liegen die nordischen Staaten und Spanien an der Spitze in Sachen Klimaneutralität bis 2050. Deutschland liegt im Gesamt-Ranking auf Platz 7 bei 30 untersuchten OECD- und EU-Staaten. Bei der Planung der Energiewende und beim Übergang zur zirkulären Wirtschaft liegt das Land noch weiter zurück. Deutschland zeigt laut tagesspiegel „Nur Mittelmaß auf dem Weg zur Klimaneutralität“.

Mehr
[EXT] Eurobarometer: Viele EU-Bürger*innen kennen EU-Agrarförderung

Laut der jüngsten Eurobarometer-Umfrage hat die Unterstützung für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU ein Allzeithoch erreicht. Knapp 80 Prozent der Befragten gaben an, sich der GAP bewusst zu sein, 70 Prozent seien der Meinung, die Agrarsubventionen trügen zur nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen bei.

Mehr
[EXT] EU-Kommission setzt 14 Projektgruppen für politische Prioritäten ein

Um die politischen Prioritäten besser koordinieren zu können, hat die EU--Kommissionspräsidentin 14 Projektgruppen eingesetzt, darunter Clean Industrial Deal, Vision für Landwirtschaft und Ernährung, Wasserresilienz. Jede Projektgruppe hat ihr eigenes Mandat, ihre eigene Zusammensetzung, ihre eigene Dauer und ihre eigenen Arbeitsmethoden. Ziel: Vorbereitung und politische Steuerung der Initiativen von der Konzeption bis zur Umsetzung gewährleisten. Für Wasserresilienz ist Roswall, für Landwirtschaft und Ernährung Hansen zuständig. Die Verantwortung für den Clean Industrial Deal teilen sich Ribera, Séjourné und Hoekstra.

Mehr
 Zum Eintauchen: Neue Studien und Berichte
2024: Rekordjahr der globalen Erwärmung

Der Bericht „Global Climate Highlights 2024“ zeigt die alarmierende Verschärfung des Klimawandels. Die durchschnittliche globale Temperatur lag bei 15,1°C, 1,6°C über dem vorindustriellen Niveau. Auch die Konzentrationen von Treibhausgasen erreichten Rekordwerte: Kohlendioxid stieg auf 422 ppm, während Methan mit 1897 ppb den höchsten jemals gemessenen Wert erreichte. Die Meerestemperaturen waren ebenfalls außergewöhnlich: Die mittlere Meeresoberflächen-Temperatur erreichte 20,87°C – ein weiteres Rekordhoch.

Mehr
Verdopplung der Energieeffizienz bis 2030 gefährdet

Die Internationale Energieagentur (IEA)

warnt, dass das globale Ziel, die Energieeffizienz bis 2030 zu verdoppeln, außer Reichweite bleibt. Die Fortschritte liegen 2024 weiterhin bei nur 1 %. Zwar setzen über 70 % aller Länder neue Effizienzmaßnahmen um, doch seien schnellere und umfassendere politische Antworten erforderlich. Demnach stiegen zwar auch die Investitionen in effiziente Technologien auf ein Rekordniveau von 660 Milliarden US-Dollar, doch auch hier sei eine stärkere Beschleunigung notwendig, um die Klimaziele zu erreichen.

Mehr
Heizen und Kühlen: Ursache für Luftverschmutzung

Laut dem Gemeinsamen Forschungscenter (JRC) bleiben Heiz- und Kühlsysteme eine zentrale Quelle von  Luftverschmutzung in Europa. Das Fazit der JRC-Studie: Der Ausbau sauberer, effizienter und erneuerbarer Technologien im Wärme- und Kältesektor muss beschleunigt werden. Der Bereich sei für 73 % der Feinstaubpartikel, 33 % der Stickoxide, 2 % des Ammoniaks, 18 % der flüchtigen organischen Verbindungen, 61 % des Kohlenmonoxids und 49 % des Schwefeldioxids verantwortlich. Alle bergen ernste Gesundheitsrisiken.

Mehr
 

Kurz & Knapp: laufende Konsultationen/Feedbackmöglichkeiten

bis 24.01.: Konsultation zum Bericht über die Rechtsstaatlichkeit 2025

bis 28.01.: Grüne Anleihen und an Nachhaltigkeitsziele geknüpfte Anleihen – Vorlagen für nach der Emission erfolgende freiwillige Offenlegung

bis 05.02.: Energieverbrauchskennzeichnung – elektronische Displays (Überprüfung der Anforderungen)

bis 05.02.: Ökodesign – elektronische Displays (Überprüfung der Anforderungen)

bis 05.03.: Staatliche Beihilfen im Luftverkehr – Leitlinien der Kommission für Flughäfen und Luftverkehrsgesellschaften (Überarbeitung)


Es lohnt regelmäßig ein Blick auf die Seite mit den laufenden Konsultationen der EU-Kommission: Have your say!
Auch die neue europäische Plattform für Bürgerbeteiligung wartet regelmäßig mit neuen Themen zum Mitmachen auf.

 
Aus dem Netz gefischt

• Euractiv: EZB-Studie: Schwächen in EU-Regeln für Klimaschutzfinanzierung
• Euractiv: Schweden genehmigt Wolfsjagd trotz laufendem EU-Verfahren

• Euractiv: Deutsche Wirtschaft pocht auf Überprüfung der EU-Nachhaltigkeitsregeln
• dpa-Europaticker: EU fördert Dresdner Forschungen zu Atommüll-Recycling

• EU-Kommission: Ensuring accuracy: verification of CO2 emissions from heavy-duty vehicles in service

• EU-Kommission: European Aviation Environmental Report 2025 provides key recommendations for a more sustainable future in aviation und Indicating the way forward for sustainable European aviation

TERMINE

20.-23.01. Plenarsitzung EU-Parlament, Straßburg

27.01. Rat für Landwirtschaft und Fischerei, Brüssel

29.01. Miniplenarsitzung EU-Parlament, Brüssel

10.-14.02. Plenarsitzung EU-Parlament, Straßburg

24.02. Rat für Landwirtschaft und Fischerei, Brüssel

Rechtliches

Die im Newsletter verlinkten Texte unterliegen dem Urheberrecht der Autor*innen. Abdruckgenehmigungen müssen einzeln erfragt werden.

Sie möchten mehr über den DNR erfahren? Abonnieren Sie unseren kostenlosen Presseverteiler mit einer Nachricht an presse@dnr.de und unseren monatlichen Newsletter.

Impressum | Datenschutz

Von diesem Verteiler abmelden.
Keine Nachrichten mehr erhalten

Feedback & Kontakt

Leonie Gehrke [lg]
Juliane Grüning [jg]
Adréana Hess [ah]
Elena Hofmann [eh]
Björn Pasemann [bp]
Bjela Vossen [bv]
Katharina Schuster [ks]
Melissa Ihlow [mi]

Deutscher Naturschutzring
EU-Koordination
Marienstraße 19-20
10117 Berlin

Fon: +49 (0)30 6781775-81
Mail: eu-info@dnr.de
www.dnr.de/eu-koordination
www.umweltcheck-ep.de


Noch kein*e Abonnent*in? Hier geht es zur Newsletteranmeldung