DNR-Newsletter 13.11.2024

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 Schwerpunkt: Eine Welt ohne Plastik
 
Liebe Leserinnen, liebe Leser, 

die Ampelregierung ist zu Ende und die Frage, wie es in unserem Land weitergeht, hält die Gesellschaft in Atem. Nach dem Wahlsieg Donald Trumps in den USA ist gerade jetzt eine verlässliche Umwelt- und Klimapolitik weltweit, in der EU und Deutschland unerlässlich. In Kalifornien brennen wieder die Wälder, an der spanischen Mittelmeerküste herrscht Land unter und hierzulande steht die Finanzierung für den Ausstieg aus den fossilen Energien in den Sternen. Der Umweltdachverband DNR beobachtet die Lage mit kritischem Blick und macht sich weiterhin für den Schutz von Natur, Tieren, des Klimas und der Umwelt sowie die Stärkung der Demokratie stark. „Der DNR erwartet von allen demokratischen Parteien, dass sie sich für einen Bundeshaushalt 2025 einsetzen, der die drängenden sozialen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit anpackt“, sagte DNR-Präsident Kai Niebert.

 

Die internationale Gemeinschaft beschäftigt sich neben diesen politischen Ereignissen derzeit mit der Plastikkrise. Ende November verhandeln die Vereinten Nationen in Südkorea über ein globales Plastikabkommen. Inzwischen übersteigt das Gewicht des produzierten Plastiks das Gewicht aller Menschen und Tieren auf unserem Planeten, und ein weiteres Wachstum der Plastikproduktion wird prognostiziert. Manche Wissenschaftler*innen sprechen bereits vom Plastozän. „Geht es auch ohne Plastik?“, wollen wir von unseren Autor*innen und der Interviewpartnerin im Newsletter-Schwerpunkt wissen.

 

Weitere Themen in diesem Newsletter sind:

 

++Bundeshaushalt 2025: Zukunftsinvestitionen und Gerechtigkeit

++Kein Gipsabbau im Südharz: DNR-Mitgliederversammlung verabschiedet Resolution

++Geothermiebeschleunigungsgesetz: Umweltverbände fordern höchste Umweltstandards

++Jugendumweltverbände mahnen sofortiges Handeln gegen die Waldkrise an

++Lieferkettengesetz stärken, statt zu zerreden: Appell von DNR und VENRO

++Offener Brief für klimagerechtes Kraftwerkssicherheitsgesetz

++Gewässerschonende Düngepolitik gefordert

++VCD widerspricht Verkehrsprognose der Bundesregierung

++Wettbewerb: Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2025 gestartet

 

Unsere Lesetipps: die Zeitschrift politische ökologie zu Klimagerechtigkeit, das aktuelle Jahrbuch des Deutschen Alpenvereins und das Bildungsportal „Endlich Wachstum“ des Thinktanks Kozeptwerk Ökonomie.


Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen
Ihr Team der DNR-Geschäftsstelle!

SCHWERPUNKTTHEMA

 

DNR

 

AKTUELLES / MITGLIEDER

 

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Eine Welt ohne Plastik

 

Erfolgreiches Finale für das internationale Plastik-Abkommen?

Vom 25. November bis 1. Dezember findet die fünfte und damit letzte Verhandlungsrunde zum internationalen Plastik-Abkommen in Busan, Südkorea, statt. Am Ende soll ein fertiger Vertragstext stehen, den die Regierungen dann bei einem weiteren Treffen im nächsten Jahr offiziell verabschieden.


Von Alexandra Caterbow und Olga Speranskaya, HejSupport

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Kunststoffkreislauf in Schwung bringen

Mit der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie verfolgt die Bundesregierung das Ziel, den Einsatz von Primärrohstoffen sowie das Abfallaufkommen zu reduzieren. Aber wichtige Hebel, etwa die Förderung von Mehrwegverpackungen, um Kunststoffe zu reduzieren, fehlen.


Von Katharina Campe, DUH

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Höchste Zeit für die Plastikwende

Kein Bereich unseres Lebens und der Umwelt ist mehr frei von Plastik und ein weiteres Wachstum der Plastikproduktion wird prognostiziert. Manche Wissenschaftler*innen sprechen bereits vom Plastozän. Dabei ist ein Leben (fast) ohne Plastik möglich, sagt Carla Wichmann vom Bündnis Exit Plastik. 


Interview mit Carla Wichmann, Bündnis Exit Plastik

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Kreislaufwirtschaft muss mehr sein als Recycling

Das Kreislaufwirtschaftspaket der EU ist die Grundlage dafür, Abfälle in Europa besser zu recyceln. Die Frage, wie Abfälle und damit auch Plastik insgesamt vermieden werden können, bleibt jedoch unbeantwortet.


Von Michael Jedelhauser, NABU

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Aus dem DNR

 

„Drängende soziale und ökologische Herausforderungen anpacken!“

Nach den jüngsten politischen Entwicklungen in Deutschland betonte DNR-Präsident Kai Niebert die Notwendigkeit, in die Zukunft zu investieren und dafür die politischen Rahmenbedingungen zu schaffen. Für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die wirtschaftliche Entwicklung seien der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, der Umbau der Wirtschaft sowie die Modernisierung des Landes entscheidend. Im Bundeshaushalt 2025 müssten die drängenden sozialen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit angepackt werden. Dabei sollten Zukunftsinvestitionen und Gerechtigkeitsfragen eine zentrale Rolle spielen.

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DNR-Mitgliederversammlung: Kein Gipsabbau im Südharz

Einstimmig haben sich die Mitglieder des DNR für den Schutz der Karstlandschaft im Südharz ausgesprochen. Sie votierten im Oktober geschlossen für eine Resolution des Verbands der deutschen Höhlen- und Karstforscher (VdHK). Deutschland konsumiert mehr Gips als jedes andere europäische Land – hierzulande werden mit 10 Millionen Tonnen pro Jahr etwa 30 Prozent des gesamten europäischen Gipsaufkommens verbraucht. Die Gipsindustrie will die natürlichen Gipsvorkommen in Deutschland stärker abbauen und die Firma Knauf möchte Probebohrungen zur Gipsgewinnung auch mitten in Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebieten durchführen. Der DNR und seine Mitglieder fordern, stattdessen das Recycling von Gips auszuweiten.

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AKTUELLES / MITGLIEDER

 

Geothermie beschleunigen, aber umweltverträglich

Anfang November hat der Bundestag über den Entwurf des Geothermiebeschleunigungsgesetzes beraten, das den Ausbau tiefengeothermischer Wärmequellen in Deutschland vorantreiben soll. Der DNR, die Deutsche Umwelthilfe, der BUND und der WWF Deutschland befürworten die Initiative grundsätzlich. In einem gemeinsamen Papier fordern sie aber gezielte Anpassungen und Maßnahmen, die eine umweltverträgliche und erfolgreiche Nutzung der Tiefengeothermie gewährleisten. Nur mit höchsten Umweltstandards könne die Tiefengeothermie langfristig und verantwortungsvoll zur Wärmewende beitragen.

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Wald in der Krise – Handeln für die Zukunft

Jugendumweltverbände haben für heutige und künftige Generationen einen konsequenten Schutz der Wälder gefordert. Auf ihrem Gipfeltreffen Ende Oktober in der sächsischen Schweiz mahnten die Jugend des Deutschen Alpenvereins (JDAV), die BUNDjugend und die Deutsche Wanderjugend (DWJ): „Die Zeit des Zögerns ist vorbei“. Nur eine radikale Wende hin zu nachhaltiger, ökologischer und klimafreundlicher Forstwirtschaft und gezielte Aufforstungen mit klimaresistenten Baumarten könnten die Waldkrise stoppen. Denn die Wälder, die einst als Schutzmauer gegen die Klimakrise dienten, drohen nun, diese noch zu verstärken. Das zeigte die aktuelle Bundeswaldinventur: Was früher als Kohlenstoffsenke fungierte, ist heute eine Kohlenstoffquelle – der Wald gibt seit 2017 mehr Kohlenstoff ab, als er aufnimmt.

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Lieferkettengesetz nicht zerreden, sondern stärken

Die Bundesregierung ist derzeit dabei, das nationale Lieferkettengesetz abzuschwächen, nachdem Wirtschaftsverbände sich beschwerten, die Regeln seien zu bürokratisch. Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatten sich im Oktober „verunsichernd, destruktiv und fachlich unangebracht” dazu geäußert, wie der DNR und der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) kritisieren. Die Verbände fordern, „an dem Gesetz festzuhalten, die großen Chancen zu sehen, um Ausbeutung sowie eine weitere Umweltzerstörung zu verhindern und die EU als einen Treiber für ein nachhaltiges und starkes Wirtschaftssystem anzuerkennen und zu stärken”.

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Kraftwerkssicherheitsgesetz klimagerecht gestalten

Würde das geplante Gesetz zur Kraftwerkssicherheit in seiner jetzt vorliegenden Fassung umgesetzt, könnte aus Sicht von Umweltorganisationen die komplette Umstellung des Stromsystem auf erneuerbare Energiequellen aufgehalten werden. BUND, WWF, DUH, Client Earth, das Umweltinstitut München und der DNR haben im Oktober in einem offenen Brief vor falschen Weichenstellungen und der Priorisierung neuer Gaskraftwerke gewarnt. Bei der Erarbeitung des Gesetzentwurfs und der Gestaltung des zukünftigen Strommarktes müsse sichergestellt werden, dass ein tatsächlich auf erneuerbaren Energien basierendes Stromsystem verfolgt wird, um langfristig eine sichere, kostengünstige und klimagerechte Energieversorgung in Deutschland zu gewährleisten.

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Weniger Dünger sorgt für sauberes Wasser und stabile Preise

Zahlreiche Umwelt-, Landwirtschafts- und Wasserwirtschaftsverbände sowie eine Gewerkschaft haben sich in einem gemeinsamen Appell an die Mitglieder des Vermittlungsausschusses für eine verursachergerechte, bürokratiearme, umwelt- und gewässerschonende Düngepolitik starkgemacht. Das Gesetzgebungsverfahren zur Novellierung des Düngegesetzes ist noch in der Schwebe. Stickstoff ist ein in der Landwirtschaft unentbehrlicher Nährstoff. Im Übermaß verschmutzt er allerdings Gewässer, beeinflusst die Lebensfähigkeit ganzer Ökosysteme und gefährdet die menschliche Nahrungs- und Futtermittelproduktion. Zudem beschleunigen die Überschüsse von Stickstoff und Phosphor das Artensterben und die Klimaerwärmung.

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VCD: Finanzierungsfonds für Schiene statt Straße

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat der Prognose der Bundesregierung widersprochen, wonach der Verkehr bis 2040 auf Straßen und Schienen automatisch steigt. Verkehrsminister Volker Wissing erwecke den Eindruck, seine Verkehrsprognose zeige Fakten auf, an der die Politik nicht rütteln könne, moniert der VCD. Der Autoverkehr werde aber nur dann steigen, wenn auch der Straßenneubau wie bisher weitergeht. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, fordert der VCD, den Umstieg auf die Schiene zu beschleunigen. Für die Straße müsse die Priorität auf die Sanierung maroder Brücken und Fahrbahnen gelegt werden. Zur Finanzierung schlägt der VCD einen Fonds in Milliardenhöhe vor.

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Klimagerecht, sozial, ökologisch: Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2025

Bis zum 27. Januar 2025 können Fachleute der Landschaftsarchitektur Projekte für den Wettbewerb Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2025 einreichen. Mit dem Preis werden alle zwei Jahre herausragende gestalterische und konzeptionelle Planungsleistungen gewürdigt, die im Sinne einer klimagerechten Landschaftsarchitektur ästhetisch anspruchsvolle, innovative, ökologische und partizipative Lösungen aufweisen. Im Mittelpunkt stehen eine soziale und ökologische Siedlungs- und Landschaftsentwicklung sowie eine zeitgemäße Freiraumplanung.

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PUBLIKATIONEN

 

Klimagerechtigkeit

Die Erderhitzung verschärft bestehende Ungerechtigkeiten. Und die Bewältigung der Klimakrise wirft Fragen nach Verantwortlichkeiten und Gerechtigkeit auf. Denn ohne Klimagerechtigkeit, die soziale Fairness mit ökologischer Nachhaltigkeit verbindet, wird die Transformation nicht gelingen. Wie lässt sich Gerechtigkeit – innerhalb von Gesellschaften sowie über Grenzen und Generationen hinweg – im Umgang mit dem Klimawandel erreichen? Ist eine gerechtere Welt möglich und was ist dafür zu tun? Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift politische ökologie versucht, Antworten darauf zu geben.

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BERG 2025

Das aktuelle Jahrbuch des Deutschen Alpenvereins, des Österreichischen Alpenvereins und des Alpenvereins Südtirol bietet für das kommende Jahr interessante und anschauliche Einblicke in ein breites Spektrum an Bergthemen. Die Autor*innen blicken zurück in die Vergangenheit, etwa in der Biografie einer jüdischen Bergsteigerin, nehmen die Leserschaft mit auf den Dachstein und erörtern die Kontroverse zwischen Energiewende und Naturschutz. Auf über 250 Seiten mit 284 Abbildungen lässt das Buch Bergliebhaber*innen gut von zu Hause aus in die alpine Welt einsteigen.

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Transformation in der Schule

Der Leipziger Thinktank Konzeptwerk Neue Ökonomie startete im Oktober das überarbeitete Bildungsportal „Endlich Wachstum“ mit Unterrichtsmaterialien zu Klimakrise und globaler Gerechtigkeit. Die Plattform bietet kritische und interaktive Methoden zur sozial-ökologischen Transformation und richtet sich an Lehrer*innen, die ihren Unterricht aus einer globalen Perspektive gestalten möchten. Die Themen: Arbeit und Care, Digitalisierung, Ernährung, gutes Leben, Ökologie, Wirtschaftswachstum und jeweils Alternativen zum Status quo.

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TERMINE

 

Bis 3. Dezember, jeweils dienstags von 18:30-20 Uhr, online – Pro Vieh: Tierschutz-Webinarreihe über Schweine, Rinder und Hühner: Wie leben unsere „Nutztiere“?


Bis 30. August 2026, München – Deutscher Alpenverein/Alpines Museum: Sonderausstellung „Zukunft Alpen. Die Klimaerwärmung“


19. November, 17-19 Uhr, Halle (Saale) – Bürger Begehren Klimaschutz, BBE, UfU: Veranstaltungsreihe Zukunft. Klima. Demokratie.: Allianzen für soziale Gerechtigkeit


19. November, 10:30-16 Uhr, Berlin – Forum Fairer Handel: Jahrestagung FFH: Fairer Handel voll im Trend?


19.-20.November, 13:30-17:30, Hamburg – Bundesdeutscher Arbeitskreis für umweltbewusstes Management (B.A.U.M.): Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums von B.A.U.M. „Go!vernance: Treiber für eine gelingende Transformation“: Fachtagung und Verleihung des Umwelt- und Nachhaltigkeitspreises


18. Januar 2025, Berlin – Bündnis Wir haben es satt!: Demonstration für die sozial- und umweltgerechte Agrarwende

 

Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V.

Marienstraße 19-20
10117 Berlin


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Telefon: 030 6781775-78
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Der nächste Newsletter erscheint im Dezember zum Thema Naturbasierte Klimaanpassung.