Das EU-Parlament hat in seiner konstituierenden Sitzung die Ausschüsse und die Delegationen für die neue Legislaturperiode und die Anzahl der Mitglieder festgelegt. Je nach Größe der Fraktionen wurden die Vorsitze anteilmäßig vergeben. Welche deutschen EU-Abgeordneten (MdEP) leiten welchen Ausschuss, wer sitzt wo?

Mit Mehrheiten aus der „politischen Mitte“ ist Ursula von der Leyen vom neuen EU-Parlament als EU-Kommissionspräsidentin bestätigt worden. Ihre politischen Leitlinien setzen auf Wettbewerb, Sicherheit und saubere Industrie. Die Reaktionen aus den Umweltverbänden schwanken zwischen Hoffnung und Skepsis.

In der konstituierenden Sitzung des EU-Parlaments ist die Malteserin Roberta Matsola (EVP) als Präsidentin wiedergewählt worden. Auch die 14 Vizepräsidentenposten wurden vergeben. Mit Sabine Verheyen (EVP) und Katarina Barley (S&D) wurden zwei deutsche Abgeordnete als Vizepräsidentinnen gewählt.

Das Gemeinsame Forschungszentrum (JRC) plädiert dafür, weniger Biomasseverbrennung in Städten zuzulassen, um die Luftverschmutzung zu verringern. Laut JRC-Studie würde die Luftqualität in den europäischen Städten von einer Reduktion der Verbrennung herkömmlicher Biomasse für die Beheizung von Wohnungen profitieren. In 56 Prozent der untersuchten Städte (mehr als 50.000 Einwohner*innen) sei die Verbrennung in Privathaushalten - einschließlich in Haushaltsgeräten, Öfen und Heizkesseln - die Hauptverschmutzungsquelle.

Wie lässt sich die Aluminiumindustrie dekarbonisieren? Dazu untersucht das JRC mehrere Technologien, darunter Kohlenstoffabscheidung, Wasserstoffnutzung und inerte Anoden. Mit ihnen können die CO₂-Emissionen gesenkt und die Effizienz gesteigert werden. Ein besonderer Fokus liegt auf der energieeffizienten sekundären Produktion, die 95 Prozent weniger Energie verbraucht, jedoch stark abhängig ist von Rohstoff- und Schrottpreisen.

Das Europäische Umweltbüro (EEB) untersuchte den Landbedarf für die Energiewende in Europa und zeigt, dass nur 2,2 Prozent der EU-Fläche für Solar- und Windprojekte notwendig sind, um bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen. Es gebe ausreichend geeignete Flächen, vor allem in ländlichen Gebieten, wo 78 Prozent für Solaranlagen und 83 Prozent für Onshore-Windkraft verfügbar seien. Städte allein können den Bedarf an Solarenergie nicht decken. Das EEB plädiert außerdem für ein europäisches Supergrid, um Energieverschwendung zu minimieren.

Wie lässt sich die Finanzierung für den Schutz und die Wiederherstellung der Biodiversität im EU-Haushalt verbessern? Angesichts erheblicher Finanzierungslücken und steigender Bedarfsschätzungen analysieren neun Umweltschutzorganisationen rund um Birdlife das Potential dreier Maßnahmen: die Einrichtung eines speziellen Fonds für Biodiversität im nächsten Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR), die Stärkung der Biodiversitätsintegration in alle EU-Finanzierungsprogramme und die Vermeidung von Investitionen, die der Biodiversität schaden.

Die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland sind 2023 um 18 Prozent gesunken, der größte Rückgang seit Einführung des EU-Emissionshandels. Laut Bericht des UBA ist der Rückgang vor allem auf den Ausbau erneuerbarer Energien und den Rückgang der Kohleverstromung zurückzuführen. Im Industriesektor führten wirtschaftliche Rückgänge durch den Krieg in der Ukraine zu einem Emissionsrückgang von 10 Prozent. Der Luftverkehr verzeichnete hingegen einen leichten Anstieg der Emissionen um 4,5 Prozent. Insgesamt sanken die Emissionen aller EU-ETS-Anlagen in der EU um 17 Prozent.

Eine internationale Forschergruppe unter Leitung des JRC beobachtete weitreichende Auswirkungen der Walddegradation, die bis zu 1,5 Kilometer ins Innere tropischer Regenwälder reichen. Das hat erhebliche Folgen für die verbleibenden intakten Primärwälder. Die Studie zeigt, dass kumulative Störungen durch nicht nachhaltige Abholzung, Feuer und Rand-Effekte die Fähigkeit der Wälder, ein gesundes Ökosystem zu erhalten, reduziert und die Wahrscheinlichkeit einer vollständigen Entwaldung erhöhen. Selbst wenn gestörte Wälder sich erholen, brauchen sie Jahrhunderte, um ihre ursprüngliche Höhe und Biomasse wiederzuerlangen.