DNR-Newsletter 5.6.2024

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 Schwerpunkt: Umweltbildung für eine bessere Zukunft
 
Liebe Leserinnen, liebe Leser, 

„Wir können mehr erreichen, wenn wir gemeinsam handeln, als wenn wir es allein versuchen“, sagte die Ethnologin Margaret Mead (1901-1978). Dafür ist Bildung die Voraussetzung. Sie fördert nachhaltige Entwicklung sowie ein friedliches Zusammenleben und versetzt Menschen in die Lage, ihre politische, soziale, ökonomische und ökologische Situation zu verbessern. Der Grundstein dafür wird schon in der frühkindlichen Bildung gelegt.

 

Umweltbildung für eine bessere Zukunft ist deshalb das Schwerpunktthema dieser Ausgabe. Die Autor*innen und die Interviewpartnerin geben Antworten auf Fragen, wie es durch Bildung für nachhaltige Entwicklung gelingen kann, strukturelle Veränderungen anzustoßen, und welche Rolle kollektives Agieren dabei spielt. Welche Bildungsmaßnahmen braucht es, um Menschen zu befähigen, sich einzumischen und mitzubestimmen? Bereits die Kleinsten unserer Gesellschaft wirken dabei mit und leisten im besten Fall später im Beruf weiter ihren Beitrag für eine nachhaltige Welt.

 

Außerdem informieren wir Sie in diesem Newsletter über folgende Themen:

 

+ Unsere Analyse der EU-Wahlprogramme und einen gemeinsamen Wahlaufruf

+ Ein Statement für ein zukunftsfähiges Europa

+ Eine Petition für die Finanzierung zivilgesellschaftlicher Projekte

+ Eine erfolgreiche Klage der Deutschen Umwelthilfe zum Klimaschutzprogramm

+ Eine Stellungnahme zur nationalen Umsetzung der Flexibilisierung der GAP auf EU-Ebene

+ Eine Kritik an der Hängepartie rund um das Tierschutzgesetz

+ Eine Analyse aus dem Bereich der Politische Partizipation: Zivilgesellschaft bekommt zu wenig Zeit für Stellungnahmen

+ Die Forderung des Verkehrsclub Deutschland nach einer Strategie für eine zukunftstaugliche Mobilität


Zur Lektüre empfehlen wir den aktuellen Umweltmonitor des UBA, das Manifest #plastikwende des Exit-Plastik-Bündnisses und das Buch „Öffentlicher Luxus“ der BUNDjugend.



Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen
Ihr Team der DNR-Geschäftsstelle!

SCHWERPUNKTTHEMA

 

DNR

 

AKTUELLES / MITGLIEDER

 

PUBLIKATIONEN

 

TERMINE
 


 

Umweltbildung für eine bessere Zukunft

 

Nachhaltige Bildung schafft gutes Klima

Jede*r muss einen Beitrag leisten, die Klimakrise zu bewältigen. Diese Aussage ist so richtig wie problematisch zugleich. Denn die bittere Wahrheit ist: Individuelle Konsumentscheidungen machen keinen Unterschied fürs Klima. Eine Bildung, die versucht, grüne Konsument*innen zu erziehen, ist nicht nur politisch, sondern auch empirisch „für die Katz“. Was es braucht, ist eine Bildung für Nachhaltigkeit, die zum Einmischen und Mitbestimmen befähigt.


Von Anna Geuchen, DNR

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Zukunft.Gestalten.Jetzt! – Politisch Handeln für Umwelt- und Klimaschutz

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) kann zu einem Handeln befähigen, das Strukturen verändert. In Umweltbildungszentren der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU) wurde ein Workshop-Konzept mit jungen Menschen erprobt, die Interesse an politischem Engagement haben und sich für ihre Zukunft etwa einen preisgünstigen öffentlichen Verkehr oder ein Solardach auf der Schule wünschen.


Von Julia Pesch und Annette Dieckmann, ANU

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BUNDjugend-Projekt KlimaAUSbildung 

Mit Klimaworkshops an Berufsschulen verfolgt das Projektteam das Ziel, dass die Schüler*innen die Welt in der Klimakrise besser verstehen und den eigenen Platz darin finden. Was können sie einzeln und zusammen verändern – für eine lebenswerte Welt für alle, heute und in der Zukunft? Und vor allem: Wie können sie in ihrem Berufszweig zu einem Wandel beitragen?


Von Laura Brüggen und Julius Bohn, BUNDjugend

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Curioso Kinderlabor: Von Natur aus neugierig

Haben Insekten Gefühle? Warum liegt so viel Müll herum? Und was ist Photosynthese? Im Kinderlabor Curioso in Berlin-Kreuzberg können Kita- und Grundschulkinder spielerisch die Umwelt erfahren. Wie das mitten in der Stadt gelingt, erklärt Curioso-Leiterin Sandra Kabisch.


Interview mit Sandra Kabisch, Kinderlabor Curioso

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Nachhaltiges Verhalten durch Nachahmen lernen

Mit dem Projekt Klima-Kita-Netzwerk unterstützt die NAJU (Naturschutzjugend im NABU) gemeinsam mit dem Innowego–Forum Bildung & Nachhaltigkeit, der Umweltstation Lias-Grube und der S.O.F. Save Our Future–Umweltstiftung bundesweit 500 Einrichtungen dabei, Klima- und Ressourcenschutz in ihren Kita-Alltag zu integrieren. Sie organisieren zum Beispiel Fortbildungen und fördern den Austausch und die Vernetzung der Beteiligten.


Von Meike Lechler, NAJU

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Aus dem DNR

 

EU-Wahlprogramme: Deutliche Unterschiede bei Natur- und Klimaschutz

Um Wähler*innen bei ihrer Entscheidung für die Europawahl am 9. Juni zu unterstützen, hat der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) eine Analyse der Wahlprogramme von CDU/CSU, SPD, Grüne, FDP, Linke, BSW und AfD veröffentlicht. Die Programme wurden in Sachen nachhaltiger Klimaschutz, Natur-, Tier- und Artenschutz sowie sozial-ökologischer Transformation von Industrie, Wirtschaft und Landwirtschaft inklusive deren Finanzierung untersucht. Das Ergebnis: Wer Klima-, Natur- und Umweltschutz wählen will, hat mehrere Parteien zur Auswahl. Aber die Unterschiede sind groß.

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Kampagnenseite zur EU-Wahl

Am 9. Juni haben EU-Bürger*innen die Möglichkeit, für ein solidarisches und demokratisch verfasstes Europa zu stimmen, das sich entschlossen gegen den drohenden Rechtsruck, gegen die Klimakrise und gegen das Artensterben stellt. Knapp 100 deutsche Umwelt-, Tier- und Naturschutzorganisationen rufen dazu auf, wählen zu gehen: „Unser Appell lautet: #NatürlichWählen für mehr Europa, für mehr Lebensqualität, mehr Demokratie und mehr Natur-, Tier- und Klimaschutz!“, sagt DNR-Präsident Kai Niebert.

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AKTUELLES / MITGLIEDER

 

Wahlaufruf

Die Europäische Bewegung Deutschland (EBD) und ihre 24 Mitgliedsorganisationen aus allen Teilen der Gesellschaft rufen dazu auf, mit vielfältigen Stimmen am 9. Juni bei der Europawahl das vereinte Europa und die freiheitliche Demokratie gegen autoritären Nationalismus und Angriffe von Innen und Außen zu schützen. Auch der DNR hat den Wahlaufruf unterzeichnet. Gemeinsam fordern sie eine handlungsfähige und starke Europäische Union, und eine verantwortliche deutsche Europapolitik.

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Jung und Alt für ein zukunftstaugliches Europa

Mit einem gemeinsamen Statement vor der Europawahl am 9. Juni haben acht Dachverbände aus der Zivilgesellschaft an die Bürger*innen appelliert, sich für ein zukunftsfähiges, solidarisches und vielfältiges Europa einzusetzen. „Ein mögliches Erstarken demokratiefeindlicher Kräfte gefährdet unsere freiheitliche Gesellschaft und (…) erschwert zugleich die Lösung drängender Probleme wie der Klimakrise und sozialer Ungerechtigkeit“, heißt es in dem Appell, den neben dem DNR unter anderem die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen und der Deutsche Bundesjugendring unterzeichnet haben.

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Petition: Auf Kosten der Demokratie heißt Sparen an der falschen Stelle

Im Bundeshaushalt 2025 drohen nach Sparvorgaben des Finanzministeriums massive
Streichungen, vor allem in den Programmhaushalten der Ministerien. Damit sind zivilgesellschaftliche Projekte und Initiativen bundesweit in ihrer Existenz bedroht. Das
Bündnis „Gerade jetzt. Für alle.“ warnt vor dramatischen Folgen solcher Haushaltskürzungen für die Demokratie und wendet sich mit einer Petition für den Erhalt der Fördermittel direkt an Bundeskanzler Olaf Scholz. Denn weniger Geld für Demokratieförderung, Kinder- und Jugendarbeit, politische Bildung und Freiwilligendienste wären in Zeiten des zunehmenden Rechtsextremismus und der gesellschaftlichen Polarisierung fatal.

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Bundesregierung muss wirksamen Klimaschutz sicherstellen

Nach einer weiteren erfolgreichen Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) muss die Ampelkoalition ihr Klimaschutzprogramm nachschärfen. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat entschieden, dass die Regierung in zahlreichen Sektoren schnellstmöglich mehr tun muss, um die Klimaschutzziele zu erreichen, auch finanziell. Denn die Programme der Bundesregierung reichen nicht aus, um die Klimaziele bis 2030 beziehungsweise 2045 einzuhalten. Nicht zu handeln, „würde ein Vielfaches an Kosten verursachen und viele für uns überlebenswichtige Ökosystemfunktionen von intakten Wäldern, Mooren oder Auen gefährden“, sagte DNR-Geschäftsführer Florian Schöne.

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„Europa natürlich verbunden“

So lautet das Motto des 37. Deutschen Naturschutztags, der in diesem Jahr in Saarbrücken stattfindet. Vom 24. bis 28. September 2024 diskutieren Vertreter*innen aus Wissenschaft, Praxis und Zivilgesellschaft über die aktuellen Herausforderungen auf europäischer und nationaler Ebene. Wie steht es beispielsweise um die Umsetzung der EU-Biodiversitätsstrategie in Europa und Deutschland oder wie sieht das weitere Vorgehen beim Gesetz zur Wiederherstellung der Natur aus? Jetzt anmelden

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Zukunftsfeste Landwirtschaft braucht mehr Umweltschutz

Bis zum Ende der laufenden Förderperiode soll es in Deutschland keinen verpflichtenden Mindestanteil an nicht produktiver Ackerfläche mehr geben. Das beschlossen die Agrarminister von Bund und Ländern auf einer Sonderkonferenz im Mai. Zudem werden die Kontrollen und Sanktionen bei kleinen Betrieben bis zu zehn Hektar ausgesetzt. Zuvor hatten der DNR und weitere Verbände gefordert, das Budget der Öko-Regelungen sowie der Agrarumwelt- und -klimamaßnahmen (AUKM) kurzfristig um mindestens zehn Prozent zu erhöhen und die Grundanforderungen für eine EU-Agrarförderung nicht weiter abzuschwächen.

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Nachbesserungsbedarf für Tierschutzgesetz

Ende Mai hat sich die Bundesregierung auf die Novellierung des Tierschutzgesetzes geeinigt. So sollen etwa strengere Regeln für die Haltung und Zucht von Heim- und Nutztieren gelten, die Anbindehaltung für Rinder bleibt indes weiter erlaubt. Tierschutzorganisationen und der DNR kritisierten den Vorschlag und mahnten, das Staatsziel Tierschutz und den eigenen Koalitionsvertrag ernst zu nehmen. Der Verein PROVIEH fordert, die Anbindehaltung noch dieses Jahr zu beenden. Viele wichtige Punkte wie schärfere Vorgaben für Tierversuche fehlten in dem Entwurf gänzlich, monierte der Deutsche Tierschutzbund. Die Tierschutzstiftung VIER PFOTEN initiierte die Aufklärungskampagne #TierischUngerecht. DNR-Präsident Kai Niebert erwartet nun substanzielle Verbesserungen im parlamentarischen Verfahren.

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Politische Partizipation: Zivilgesellschaft bekommt zu wenig Zeit

Werden Gesetze erarbeitet oder geändert, können sich zivilgesellschaftliche Verbände beteiligen und die Entwürfe durch Stellungnahmen beurteilen. Die Bundesministerien räumen ihnen dafür aber zu wenig Zeit ein. Das ergab eine Untersuchung von Mehr Demokratie, FragDenStaat und Green Legal Impact.

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Zukunftsweisende Strategie für Mobilität weltweit notwendig

Nach dem „International Transport Forum“ – einem jährlichen Treffen von Verkehrsminister*innen aus aller Welt – hat der Verkehrsclub Deutschland (VCD) eine Strategie für eine zukunftstaugliche Mobilität gefordert. Denn global verursacht der Verkehr ein Viertel aller Treibhausgase, Tendenz steigend. Damit konterkariere der Sektor die Ziele des Pariser Klimaabkommens. Deutschland solle sich ein Beispiel nehmen an Ländern, die den Verkehr klimaschonender, inklusiver und gerechter gestalten. Dazu braucht es aus Sicht des VCD unter anderem: Vorrang für den ÖPNV und Radverkehr und mehr staatliche Finanzierung der entsprechenden Infrastruktur statt klimaschädlicher Subventionen.

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PUBLIKATIONEN

 

Umweltmonitor 2024

Die jüngsten Daten des Umweltbundesamtes (UBA) über den Zustand der Umwelt in Deutschland zeigt eine gemischte Bilanz. Während bei den Emissionen von Treibhausgasen und Luftschadstoffen Erfolge verzeichnet werden können, gibt es bei vielen Indikatoren einen deutlichen Handlungsbedarf – etwa der Zustand unserer Gewässer. Auch beim Straßenlärm gebe es kaum Fortschritte. Dabei sei erwiesen, dass ambitionierter Umwelt- und Klimaschutz die Ökosysteme und die Gesundheit stärken.

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In Zukunft weniger Plastik

Das Exit-Plastik-Bündnis setzt sich für eine Welt ohne Schäden durch Plastik ein. Das Manifest #plastikwende beschreibt, wie eine plastikarme Welt aussehen kann und welche Schritte notwendig sind, um die Belastung für Gesundheit und Umwelt, die Plastikprodukte verursachen, zu minimieren. Es braucht umfassende gesellschaftliche und strukturelle Veränderungen, zum Beispiel eine echte Kreislaufwirtschaft und ein verbindliches globales Plastikabkommen.

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Realistische Utopie

Bedingungsloser Zugang zu Gütern, die unser Leben möglich und schön machen – und das für alle: Das ist öffentlicher Luxus. Zusammen mit der Denkfabrik communia und vielen Autor*innen hat die BUNDjugend vergangenes Jahr dazu einen Sammelband mit dem gleichnamigen Titel „Öffentlicher Luxus“ veröffentlicht. Es geht  um einen öffentlichen Nahverkehr, der Autos überflüssig macht, um kostenlosen Zugang zu Bildung und Gesundheit, bezahlbaren Wohnraum und erneuerbare Energie, die allen zur Verfügung steht.

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TERMINE

 

Bis 8. Juni, ganztägig, bundesweit – Bündnis gegen Rechtsextremismus: „Rechtsextremismus stoppen – Demokratie verteidigen!“ Vor der Europawahl: Demos gegen Rassismus und die extreme Rechte


6. und 7. Juni 2024, ganztägig, Hamburg und online – Deutsche Umwelthilfe und Verein NaturGarten: Bundeskongress NaturErlebnisRäume


7. bis 8. Juni, 12.30-16 Uhr, Schwerte – KlimaNetz 2024: Gerechten Klimaschutz praktisch umsetzen


11. Juni, 10-17 Uhr, Berlin – Fair Oceans, Brot für die Welt, Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen, Forum Umwelt und Entwicklung: Die Zukunft der Ozeane und Meere – Konferenz zur internationalen Meerespolitik


11. Juni, 9.30-16.30 Uhr, Berlin – Unternehmen Biologische Vielfalt (UBi): Nationale Jahreskonferenz für Biodiversität in der Wirtschaft


17.-21. Juni, 17-9 Uhr, Insel Vilm –- Bundesamt für Naturschutz: 23. Vilmer Sommerakademie: Nebenthema oder zentraler Baustein? Die Rolle des Naturschutzes in der und für die sozial-ökologische Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft


29. und 30. August, ganztägig, Berlin – Verein Acker: AckerFestival zum zehnjährigen Jubiläum


13.-15. September, ganztägig, bundesweit – Bundeslandwirtschaftsministerium u.a.: Deutsche Waldtage – Veranstaltungen und Mitmachaktionen unter dem Motto „Wald und Wissen“

13.-16. Juni, ganztägig, bundesweit – Bündnis „Wir haben es satt!“: Hof mit Zukunft – Aktivismus trifft Landwirtschaft. Dialogveranstaltung und Mitarbeiten auf dem Bauernhof

 

Rechtliches

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Vorschau

Der nächste Newsletter erscheint im Juli zum Thema Nachhaltiger Tourismus.

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Marion Busch (mbu)
Juliane Grüning (jg)
Adréana Hess (ah)

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