DNR-Newsletter 6.3. 2024

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 Schwerpunkt: Transformation ist machbar
 
Liebe Leserinnen, liebe Leser, 

ohne Investitionen oder ein Sondervermögen für Transformation kann der Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft nicht gelingen. Damit die notwendige Kehrtwende keine Fiktion bleibt, braucht es eine strukturelle Kursänderung. Konkrete Lösungsvorschläge – etwa das Ende der Schuldenbremse oder die Reform der Erbschaftssteuer – sowie eine Vision des Machbaren präsentieren die Autorinnen des Schwerpunkts. Unser Interviewpartner betont, die soziale Dimension des Wandels stärker zu berücksichtigen.


Dafür plädiert auch der DNR gemeinsam mit Germanwatch, dem WWF und der IGBCE: „Investitionen statt Finanzfesseln“, damit Klimaschutz und gesellschaftlicher Zusammenhalt nicht auf der Strecke bleiben.


„Im Naturschutz ist kein Platz für Demokratiefeinde“ – lautet der Titel einer aktualisierten Grundsatzposition des DNR. Darin bekennt sich der Dachverband zu einer offenen Demokratie und appelliert an die Zivilgesellschaft, ein solidarisches Miteinander zu verteidigen.


Scharfe Kritik von Umweltseite gibt es am Verzicht der Bundesregierung auf die Bereitstellung von vier Prozent Brachflächen für mehr biologische Vielfalt sowie an den Plänen, die unterirdische Speicherung von Kohlendioxidemissionen auf hoher See zu erlauben. Als „historischer Tag für den europäischen Naturschutz“ gilt hingegen die Annahme der EU-Wiederherstellungsverordnung („Nature Restoration Law“) im Europäischen Parlament.


Einer, der die politische Arbeit der Umweltbewegung durch sein jahrzehntelanges Engagement maßgeblich mitgeprägt hat, ist tot. Der DNR trauert um Harald Kächele, langjähriger Bundesvorsitzender der DUH.

 

In die Mobilitätswende kommt Bewegung: Denn laut VCD ist eine wichtige Weiche für den Schienenausbau durch die Novelle des Bundes-Schienenwege-Ausbaugesetzes (BSWAG) gelegt.


Dass die tiermedizinische Ausbildung ohne Schmerzen für die Tiere erfolgen kann, zeigt die Dokumentarfilmreihe „Training the Animal Doctor“.


Innovative Ideen können Landschaftsarchitekt*innen beim Wettbewerb FRISCHGRÜN einreichen.


Unsere Lesetipps: eine Studie über die Agrar- und Ernährungswende für ein besseres Leben (engl.), den FES-Bericht „Zeitenwende: Wie wir unsere Wirtschaft und das Klima retten“ und das neue Handbuch des bdla. Hören Sie weiterhin die Podcastreihe des DNR „Umwelt aufs Ohr“.


Der nächste Newsletter erscheint im April zum Thema Klimawandel und Gesundheit.



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SCHWERPUNKTTHEMA

 

DNR

 

AKTUELLES / MITGLIEDER

 

PUBLIKATIONEN

 

TERMINE
 


 

Transformation ist machbar

 

Gerechte Transformation ohne Zukunftsbremse

Veränderung gibt es nicht zum Nulltarif. Wenn Deutschland und Europa das 2030-Klimaziel erreichen und damit einen ersten großen Schritt in Richtung sozial-ökologischen Wandel gehen wollen, benötigen sie eine Menge Geld. Damit wir das hierzulande schaffen, müssen wir die selbst auferlegte Schuldenbremse abschaffen und öffentliche Gelder an Bedingungen knüpfen.


Von Sophia Schönborn, IGBCE

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Mutig investieren, statt kaputtsparen

Die Einhaltung der Schuldenbremse ist deutsche Staatsräson – so will es das Grundgesetz. Ein ausgeglichener Haushalt ist oberstes Gebot, ignoriert jedoch die Tatsache, dass weiterhin hohe Investitionen für klimaneutrales Wirtschaften notwendig sind. Zudem bleibt ohne ausreichende Finanzierung die gesellschaftliche Transformation auf der Strecke. Dabei sind Investitionen notwendig, um die Funktionsfähigkeit des Staates und das demokratische Versprechen zu garantieren.


Von Vera Gohla, FES

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„Wir müssen die sozialen Dimensionen der Transformation stärker ins Zentrum stellen“

Der sozial-ökologische Umbau unserer Wirtschaft und Gesellschaft stagniert aus vielen Gründen. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum zweiten Nachtragshaushalt 2021 bremst die Finanzierung der Transformation spürbar aus. Im Bundeshaushalt 2024 macht der Rotstift vielen zukunftsweisenden Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Wie der notwendige Wandel dennoch vollzogen werden kann und welche Konzepte es dafür braucht, erläutert der Nachhaltigkeitsforscher und Präsident des Umweltbundesamts Dirk Messner im Interview.


Interview mit Dirk Messner, UBA

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Utopie des Wandels – sichtbar und hörbar machen

Die Mobilitätswende und die Umgestaltung von Städten stocken, aber sie sind machbar. Wie der Verkehr in einer menschenfreundlichen Stadt aussehen kann, führt uns der Kommunikationsdesigner Jan Kamensky vor Augen.


Von Marion Busch, Journalistin

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DNR

 

Im Naturschutz ist kein Platz für Demokratiefeinde

Im Februar-Newsletter thematisierten wir Rechtspopulismus im Naturschutz. Der DNR hat seine Grundsatzposition dazu überarbeitet und veröffentlicht. Seit seiner Gründung vor über 70 Jahren bekennt sich der Umweltdachverband klar zu den Grundwerten von Demokratie, Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit. Der Schutz von Natur und Umwelt ist untrennbar mit einer lebendigen Demokratie und einer starken Zivilgesellschaft verbunden.

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Investitionen statt Finanzfesseln

Die Industriegewerkschaft IGBCE sowie die Umweltverbände DNR, Germanwatch und WWF haben die Bundesregierung und die demokratischen Parteien aufgefordert, gemeinsam konstruktiv an Lösungen für die Transformation zu arbeiten. Zum Beispiel sollten Optionen wie eine Reform der Schuldenbremse, ein Sondervermögen für Klimaschutz und die Stärkung der Einnahmenseite geprüft werden. Sonst würden Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit, gute Arbeitsplätze, das Erreichen der Klimaschutzziele und der gesellschaftliche Zusammenhalt aufs Spiel gesetzt.

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Bundesregierung knickt vor Bauern ein

Der DNR kritisiert die Entscheidung der Bundesregierung, dem Vorschlag der EU-Kommission zu folgen und auch in Deutschland auf die Bereitstellung von vier Prozent Biodiversitätsflächen zu verzichten. Der Umweltdachverband befürchtet, dass sich die Regierung nicht nur von internationalen Biodiversitätszielen verabschiedet, sondern auch vom Konsens der Zukunftskommission Landwirtschaft.

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Trauer um Harald Kächele

Der Deutsche Naturschutzring trauert um Harald Kächele. Kächele war mehr als 20 Jahre Bundesvorsitzender des DNR-Mitgliedsverbandes Deutsche Umwelthilfe (DUH) und hat die politische Arbeit der Umweltbewegung durch sein jahrzehntelanges Engagement maßgeblich mitgeprägt. Die Umweltverbände verlieren mit Harald Kächele einen äußerst sympathischen und klugen Mitstreiter.

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DNR-Podcast „Umwelt aufs Ohr“

Digitalisierung für den Umweltschutz, eine sozial gerecht gestaltete Energiewende oder die nachhaltige Finanzierung von Maßnahmen gegen den Klimawandel und den Verlust der biologischen Vielfalt: Darüber und über viele weitere aktuelle Themen geht es im Podcast „Umwelt aufs Ohr“. Expert*innen aus Zivilgesellschaft, Forschung und Politik kommen zu Wort und erläutern kurz und bündig, was zu tun ist – denn beim Umwelt- und Naturschutz gilt es, keine Zeit zu verschwenden.

Hören Sie rein!

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AKTUELLES / MITGLIEDER

 

Geplante Kraftwerksstrategie bremst Energiewende

Ende Februar hat die Bundesregierung vorgeschlagen, die unterirdische Speicherung von Kohlendioxidemissionen auf hoher See zu erlauben. Damit soll CO2 abgeschieden und gespeichert werden (Carbon Capture and Storage, CCS), damit es nicht in die Atmosphäre gelangt. Zuvor kritisierte ein breites Bündnis von Umweltverbänden die Einigung der Ampel-Spitzen, im Rahmen der Kraftwerksstrategie auch CCS-gestützte Gaskraftwerke ermöglichen zu wollen. Die Kritiker befürchten, dass die Entscheidung der Bundesregierung die Abhängigkeit von fossilem Erdgas für die Energieerzeugung verlängert und das Erreichen der Klimaneutralität gefährdet.

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Starkes Waldgesetz – Jetzt!

Anlässlich der derzeit laufenden Ressortabstimmung zur Novelle des Bundeswaldgesetzes hat der DNR Mitte Februar den Startschuss für eine Informationskampagne gegeben, der sich zahlreiche Umweltorganisationen angeschlossen haben. Die Organisationen wollen in den kommenden Wochen auf die dringende Notwendigkeit eines neuen und starken Bundeswaldgesetzes aufmerksam machen. Unter den Hashtags #Waldgesetz und #MehrAlsHolz auf X/Twitter und weiteren Social-Media-Kanälen kann der Aufruf der Umweltorganisationen verfolgt und unterstützt werden.

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Aufs richtige Gleis setzen

Der Bundestag hat im Februar die Novelle des Bundes-Schienenwege-Ausbaugesetzes (BSWAG) verabschiedet. Für den ökologischen Verkehrsclub VCD ist das ein wichtiger Schritt für den Ausbau der Schiene in Deutschland. Doch weitere Schritte müssten folgen, damit die Bahn fit wird für die Verkehrswende, sagte die VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann. So sei der mehrjährige Finanzierungs-Fonds für Sanierung und Ausbau des Netzes ebenso wenig gesichert wie dessen flächendeckende Elektrifizierung und Digitalisierung. Bundesverkehrsminister Wissing müsse dafür sorgen, dass dies im geplanten Moderne-Schiene-Gesetz aufgenommen wird.

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Tiermedizinausbildung ohne Tierleid

Die Dokumentarfilmreihe „Training the Animal Doctor“ stellt tierleidfreie und innovative Lehrmethoden für die Ausbildung von Tierärzt*innen vor. In der ersten Folge geht es um den Einsatz von Simulatoren. Ohne auf klinische Fälle angewiesen zu sein, ermöglichen diese flexibel zu üben, medizinische Eingriffe unbegrenzt oft zu wiederholen und komplizierte Operationen zu trainieren. Die Filmreihe wird von dem internationalen Netzwerk für eine humane Ausbildung „InterNICHE“ produziert und praktisch und finanziell vom Bundesverband Menschen für Tierrechte unterstützt.

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Wettbewerb FRISCHGRÜN

Der Bund Deutscher Landschaftsarchitekt*innen (bdla) hat erneut den Wettbewerb „FRISCHGRÜN – Ausstellung Junger Landschaftsarchitektur“ ausgeschrieben. Teilnahmeberechtigt sind deutsche oder in Deutschland ansässige Landschaftsarchitekt*innen, die jünger als 40 Jahre alt sind und/oder deren Eintragung in einer Architektenkammer nicht länger als zehn Jahre zurückliegt. Beiträge können online unter frischgruen@bdla.de bis zum 25. März eingereicht werden.

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„Europa natürlich verbunden“

So lautet das Motto des 37. Deutschen Naturschutztags, der in diesem Jahr in Saarbrücken stattfindet. Vom 24. bis 28.September 2024 diskutieren Vertreter*innen aus Wissenschaft, Praxis und Zivilgesellschaft über die aktuellen Herausforderungen auf europäischer, aber auch nationaler Ebene. Wie steht es beispielsweise um die Umsetzung der EU-Biodiversitätsstrategie in Europa und Deutschland oder wie sieht das weitere Vorgehen beim Nature Restoration Law aus?

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PUBLIKATIONEN

 

Agrar- und Ernährungswende

Eine Transformation der Ernährungs- und Agrarsysteme auf der ganzen Welt würde zu volkswirtschaftlichen Gewinnen in Höhe von fünf bis zehn Billionen US-Dollar pro Jahr führen. Das ist das Ergebnis einer globalen Studie, die Forscher*innen der Ökonomie und der Food System Economics Commission (FSEC) durchgeführt haben. Die Untersuchung zeigt, dass die bestehenden Systeme mehr Wertschöpfung zerstören als sie hervorbringen und die politischen Rahmenbedingungen dringend zu überarbeiten sind. Ein Umbau der Systeme bietet aus Sicht der Autor*innen Lösungsansätze für multiple Krisen. Die Kosten einer Transformation wären viel geringer als der potenzielle Nutzen, der vielen Hundert Millionen Menschen ein besseres Leben ermöglichen würde.

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Wirtschaft und Klima retten

80 Milliarden Euro an Investitionen sind für klimaneutrales Wirtschaften notwendig. Das ergab die Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung „Zeitenwende: Wie wir unsere Wirtschaft und das Klima retten“. Diesen Investitionsbedarf leitet der Autor aus der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Gleichzeitig macht er Vorschläge, wie sich die Einnahmen des Bundeshaushalts im Rahmen der geltenden Schuldenbremse erhöhen lassen: etwa durch den Erwerb von Unternehmensanteilen durch den Bund, die Reform der Erbschaftssteuer oder die Implementierung eines Fonds. Auch in die Aus- und Weiterbildung muss investiert werden, um Fachkräfte für neue Anforderungsprofile zu schulen, und in die Daseinsvorsorge, damit der Staat sein demokratisches Versprechen hält.

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Handbuch bdla 2024

Das neue Handbuch des Bunds Deutscher Landschaftsarchitekt*-innen fasst auf rund 230 Seiten alle Fakten und Daten zusammen, die den Berufsverband betreffen. In der aktuellen Version liefert es eine Aufstellung über Strukturen und Statuten des Verbands sowie seine Mitglieder. Ein Extra-Kapitel ist dem Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2023 gewidmet. Zudem gibt es eine Darstellung des Berufsbildes und die Übersicht „Serviceleistungen – Was der bdla seinen Mitgliedern bietet“. Neben dem Verzeichnis der etwa 1.400 Landschaftsarchitekt*-innen im bdla und einer Sachverständigenliste informiert das Handbuch auch über Ausbildungsstätten der Landschaftsarchitektur und die internationalen Verbände IFLA und IFLA Europe.

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TERMINE

 

8. bis 9. März, Fr, 14 Uhr bis Sa, 16 Uhr, Schwerte – Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelische Kirche von Westfalen: „Sozial gerechter Klimaschutz unter Postwachstumsbedingungen – Wie geht das?“


15. bis 16. März, Fr, 12 bis Sa, 16 Uhr, Berlin – Zukunftsstiftung Landwirtschaft: Konferenz zur Farbe der Forschung „Komplexität wagen – Vielfalt kultivieren“


21. März, 9.30 bis 16.30 Uhr, Berlin – Naturfreundejugend, Bundesjugendring, Arbeitsgemeinschaft Evangelische Jugend, Evangelische Jugend von Westfalen: Fachtag „Progressiv unterwegs - Mit jugendverbandlichen Reisen Gesellschaft gestalten“


4. bis 7. April, Stuttgart, ganztägig – Slow Food: Messe „Markt des guten Geschmacks“


9. April, 17 Uhr, Berlin – Europa-Union Deutschland, DBB Beamtenbund und Tarifunion, Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement: Europäischer Abend „Krieg in Europa, Demokratie in Gefahr, Europa vor der Wahl“

19. und 20. März, 9 bis18 Uhr, Berlin und online – DIE ZEIT, Handelsblatt, Tagesspiegel und WirtschaftsWoche: Europe 2024 – Diskussionsveranstaltung über die Zukunft der Europäischen Union

 
Rechtliches

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