Unter der Leitung der Universität Exeter haben mehr als 200 Forschende aus verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen den bisher umfassendsten Überblick über Kipppunkte im Erdsystem zusammengetragen. Der "Global Tipping Points Report", der am 6. Dezember im Rahmen der UN-Klimakonferenz veröffentlicht wurde, zeigt, dass fünf große natürliche Systeme durch den Klimawandel von irreversiblen Veränderungen bedroht sind: Betroffen sind die Eisschilde Grönlands und der Westantarktis, die subpolare Wirbelzirkulation im Nordatlantik, die Warmwasserkorallenriffe und die Permafrostgebiete. Der Bericht enthält Empfehlungen für Gegenmaßnahmen und beleuchtet Potenziale und Chancen für soziale und technologische Veränderungen. 

Die Internationale Energieagentur (IEA) veröffentlichte im November den jährlichen Bericht zur Energieeffizienz. Dieser analysiert die Fortschritte beim globalen Ziel, die Energieeffizienz bis 2023 zu verdoppeln. Die Gesamtverbesserung der Energieintensität verlangsamt sich im Vergleich zum Vorjahr, obwohl einige Länder und Regionen außergewöhnliche Fortschritte durch politische Maßnahmen und Investitionen erzielt haben. In den energieintensivsten Ländern stiegen die Investitionen in Energieeffizienz seit 2020 um 45 Prozent, insbesondere bei Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen. Allerdings erforderte das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen erhebliche Investitionen in Netzinfrastruktur und Stromerzeugung, wobei der Stromverbrauch aufgrund gestiegener Nachfrage nach Klimaanlagen zunahm.

Eine am 22. November in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlichte Studie des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse (IIASA) und des Joint Research Centre (JRC) ermöglicht präzisere CO₂-Schätzungen für die Landnutzung. Der Abgleich von globalen Emissionspfaden mit den Treibhausgasinventaren der Länder zeigt, dass die Netto-Null-Emissionen schneller erreicht werden müssen, um anvisierte Klimaziele noch einhalten zu können. Und zwar bis zu fünf Jahre vor den zuvor geschätzten Zielterminen (etwa 2050 und 2070 für die Szenarien 1,5˚C bzw. 2˚C). Die Studie warnt davor, sich bei der Erreichung der nationalen Klimaziele zu sehr auf terrestrische Kohlenstoffsenken zu verlassen, da diese bis zum Ende des Jahrhunderts zu Netto-Emissionsquellen werden könnten.

Der NABU hat eine Studie über Nutzen und Priorisierung von Landschaftselementen veröffentlicht. Mehr Gehölze, Brachen, Kleingewässer, Blühstreifen, Steinhaufen und Hecken steigern die Diversität der Agrarlandschaften. Die vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) erstellte Studie analysiert, wie das 10-Prozent-Ziel für Landschaftselemente aus der EU-Biodiversitätsstrategie umgesetzt und welche Kriterien bei der Flächenauswahl getroffen werden können

Der europäische Markt für Holzpellets ist seit mehr als 15 Jahren der größte der Welt. Mit negativen Folgen für Luftqualität und Waldzustand. Doch nach Jahren der Steigerung ging der Verbrauch von Holzpellets in Europa 2022 um sechs Prozent zurück. Die Kurzstudie der Waldschutzorganisation von FERN analysiert die Ursachen und gibt Einblicke in mögliche Zukunftsszenarien.

In einem Briefing vom November hat die EU-Kommission Anpassungen der Beleuchtungsplanung und Maßnahmen zur Eindämmung der Umweltverschmutzung, die auf empfindliche Lebensräume und Taxa zugeschnitten sind, zusammengetragen. Außerdem werden die laufenden Bemühungen der lokalen Behörden und Gemeinden zur Bekämpfung der nächtlichen Lichtverschmutzung (Artificial Light at Night Pollution, ALAN) beleuchtet.