Die Angst vor der Klimakrise hat zugenommen, die Anpassungsbereitschaft ebenso. Vermeidung von Plastikmüllverschmutzung, mehr Kreislaufwirtschaft, Schutzmaßnahmen vor dem Klimawandel – ein Großteil der etwa 2.000 befragten Bürger*innen in der Studie des Umweltbundesamtes (UBA) zum Umweltbewusstsein unterstützt diese umweltbezogenen Umrüstungsaufgaben. 91 Prozent der Befragten sprechen sich auch für einen umwelt- und klimafreundlichen Umbau der deutschen Wirtschaft aus, wobei Abstiegsängste oder Sorgen vor einer sich verschärfenden Schere zwischen Arm und Reich ebenso benannt werden.

Fünf Empfehlungen an die EU-Mitgliedstaaten, wie die Wasserstoffproduktion in Europa gezielt gefördert werden kann, enthält die neue Studie von Fraunhofer ISI, RIFS Potsdam und der Deutschen Energie-Agentur (dena). Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass in Europa das technische Potenzial vorhanden ist, um bis 2050 die gesamte Elektrizitätsnachfrage aus Wasserstoff ohne zusätzliche Importe zu decken. Dafür muss aber mehr investiert und die Zusammenarbeit zwischen den europäischen Ländern ausgebaut werden: Sie sollten auf Kooperation, Subvention, Marktförmigkeit und Konzentration auf wesentliche Sektoren setzen, so die Empfehlung der Forschenden. 

Die Energiewende kommt weltweit zu langsam voran, belegt eine Studie der Think-Tanks Climate Action Tracker (CAT). Untersucht wurden Pläne zum Ausbau der Erneuerbaren und zum Ausstieg aus Kohle und Gas von 16 Staaten, darunter China, Indien, USA und EU-Länder. Die Studie definiert Ziele für jedes Land und gleicht sie mit den politischen und wirtschaftlichen Vorgaben ab. Das Ergebnis: Um das 1,5-Grad-Ziel noch erreichen zu können, müssen Industrieländer bis 2030 aus der Kohle- und bis 2035 aus der Erdgasverstromung  aussteigen. Entwicklungsländer haben dazu bis 2040 Zeit. Bis 2050 muss der Strombedarf zu 100 Prozent aus Erneuerbaren gedeckt werden.

Eine Studie aus Estland zeigt, dass die Aufforstung und Aufgabe von Graslandschaften erhebliche Auswirkungen auf Artenvielfalt und Ökosystemdienstleistungen haben. Graslandschaften, einst weit verbreitet in Europa, spielen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen, Erhaltung der Bodenqualität und natürlicher Schädlingsbekämpfung. Die Studie analysierte historische Graslandschaften in Estland und fand heraus, dass die Umwandlung dieser Lebensräume in intensiv bewirtschaftete Agrarflächen oder Plantagenwälder zu einem deutlichen Rückgang dieser Dienstleistungen führt - mit erheblichen Auswirkungen auf Landwirtschaft und Gesellschaft.

Das Umweltbundesamt (UBA) bewertet in einem neuen Positionspapier die Rolle der CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) im Klimaschutz. Das UBA betont die Notwendigkeit einer verantwortungsvollen Nutzung von CCS, die sich auf Branchen mit unvermeidbaren Restemissionen beschränken sollte. Die Technologie könne den Ausstieg aus fossilen Energien nicht ersetzen und dürfe den Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht behindern. Stattdessen hebt die Behörde die Priorität natürlicher CO2-Senken wie Wälder und Moore hervor. Das UBA empfiehlt, CCS in der Abfallwirtschaft zu erproben, um Umweltrisiken zu bewerten. Dabei sollen Müllverbrennungsanlagen als Testfeld dienen. 

Eine Analyse der Universität Stockholm zeigt, dass jede vierte von der Industrie finanzierte Studie zu möglichen Gehirnschäden durch Pestizide nicht an die EU-Behörden weitergegeben wurde. Dies wirft Fragen zur Zuverlässigkeit der EU-Sicherheitsbewertung von Pestiziden auf und gefährdet das Vertrauen der Verbraucher*innen in das Schutzsystem. Die Nichtoffenlegung von Studien könnte zu unsicheren Produkten auf dem Markt führen und die Gesundheit gefährden. Die Forscher*innen betonen die Notwendigkeit einer Überarbeitung des Regulierungssystems, um Transparenz und Unabhängigkeit der Sicherheitsbewertung von Pestiziden zu gewährleisten.