DNR-Newsletter 8.2. 2023

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Liebe Leserinnen, liebe Leser, 

Wohnen ist ein Grundbedürfnis von Menschen, und das Dach über dem Kopf muss erschwinglich und gleichzeitig klimafreundlich sein. Wie sich Bauen und Wohnen zukunftsfähig gestalten lassen, schildern die Autor*innen des Schwerpunkts: etwa durch mehr Sozialwohnungen, durch zirkuläres Bauen oder Bauwerke aus Holz. Eng verbunden damit ist eine wohnortnahe, nachhaltige Mobilität.


Passend zum Schwerpunkt unseres Newsletters geht es im aktuellen DNR-Podcast um das Thema „Stadt, Land, Zukunft: Wie sehen Mobilität und Wohnen von morgen aus?“ Die VCD-Vorsitzende Kerstin Haarmann sagte im Gespräch mit Adréana Hess: „Verkehr und Wohnen hängen unmittelbar zusammen, denn drei Viertel aller Wege gehen von Zuhause aus.“


Bei den Fortschrittsplänen der Ampelkoalition in Sachen Verkehr und Wohnen hakt es allerdings: Vor allem Mobilität und Gebäude sind nicht auf Klimakurs. Der BUND verklagte deshalb die Bundesregierung wegen nicht eingehaltener Klimaziele.


„Klimaterroristen“ ist das Unwort des Jahres 2022. Die Begründung der Jury: Der Ausdruck diskreditiere Aktivisten und deren Proteste für mehr Klimaschutz. Bereits Ende vergangenen Jahres wandten sich der DNR und weitere Umweltorganisationen gegen die pauschale Kriminalisierung gewaltfreier Klimaproteste. Aber Proteste allein reichen ohnehin nicht, um die Erderhitzung wirksam zu stoppen. Gesellschaft und Politik müssen ihren Beitrag leisten.


Für eine Verhaltensänderung zugunsten des Klimaschutzes sind Bildung und eine differenzierte Klimakommunikation Mittel zur Wahl, wie ein Studie von Forscher*innen aus Deutschland und der Schweiz ergab. Vor allem muss aber die Politik ins Handeln kommen und entschlossen die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen. Das ist dringend nötig, denn für den Wechsel von fossiler zu erneuerbarer Energie braucht es der Agora Energiewende zufolge deutlich mehr Anstrengungen. Auch auf europäischer Ebene, wie deutsche und französische Umweltorganisationen anlässlich des 60. Jahrestags des Elysée-Vertrags forderten. Energieeinsparung muss eine zentrale Säule des europäischen Energiewendeprojekts werden.


Einen Teilerfolg zum Schutz der Oder erzielten DNR, NABU und BUND. Der Ausbau des Flusses ist nach einer Klage der Umweltorganisationen vorerst gestoppt. Für eine Umkehr in der Massentierhaltung plädieren zahlreiche Tierschutzverbände und verlangen unter anderem eine verbindliche Kennzeichnung tierischer Produkte. Zum Schutz exotischer Tiere soll es eine Positivliste geben. Auf der „Wir haben es satt!“-Demonstration wurde erneut der Ruf nach einer Agrarwende laut. Und die Umweltjugend setzt sich für gentechnikfreies Essen ein.


In allen Fragen der nachhaltigen Entwicklung berät der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) die Bundesregierung. Im neu berufenen Gremium ist DNR-Präsident Kai Niebert vertreten.


Unsere Lektüretipps für Sie: der Mooratlas 2023, die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift politische ökologie zum Thema nachhaltige Stoffpolitik, der UBA-Bericht zur Bedeutung eines Tempolimits für den Klimaschutz, das Handbuch des Bunds Deutscher Landschaftsarchitekten 2023, unter anderem zur klimagerechten Freiraumgestaltung und die Broschüre des Fachverbands Fußverkehr Deutschland über die menschen- und umweltfreundlichste Fortbewegungsart, das Gehen.

 

Der nächste Newsletter erscheint im März zum Thema Klimaschonend mobil.  



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DNR

 

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Zukunftsfähiges Bauen und Wohnen

 

Neustart beim Wohnen?

400.000 neue Wohnungen wollte die Bundesregierung pro Jahr bauen, als Antwort auf horrende Mietpreise und Wohnungsmangel in deutschen Städten. Klimafreundlich, bezahlbar und barrierearm sollten die Wohnungen sein, 100.000 davon geförderte Sozialwohnungen. Bereits jetzt ist klar, diese Ziele sind weder quantitativ noch qualitativ zu halten. Was folgt daraus? Die Antwort kann nur eine sozial gerechtere und ökologischere Wohnungspolitik sein!


Von Franz Michel, Deutscher Mieterbund

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Bestand erhalten durch zirkuläres Bauen

Gebäude verbrauchen enorm viel wertvolle Ressourcen. Dabei ließen sich sowohl beim Neubau als auch beim Abriss Materialien und Emissionen sparen. Aber qualitätvolles Recycling ist Fehlanzeige. Mehr als die Hälfte des gesamten Abfallaufkommens in Deutschland und etwa ein Drittel der gesamten Treibhausgasemissionen gehen auf Kosten der Baubranche. Im Kampf gegen die Klimakrise ist der Bestandserhalt im Gebäudesektor das Mittel der Wahl.


Von Silke Küstner, WWF

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Mit Holzbau aus der Klimakrise?

Bauen mit Holz ist eine nachhaltige Alternative zum konventionellen Bauen, sofern das Holz regional gewonnen wird. Es ist auch gut für das Klima, weil die Produktion von Holzbaustoffen geringere CO2-Emissionen verursacht, als die Produktion von Zement oder Stahl, und weil Holzbaustoffe in der Lage sind, CO2 zu speichern.


Von Thomas Schmitz, Natureplus

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Die Verkehrswende beginnt im Wohnquartier

Lebenswert und zukunftsfähig: Für eine klima-, sozial- und ressourcengerechte Mobilität im Wohnquartier – so lässt sich das Grundanliegen der Charta „Intelligente Mobilität im Wohnquartier“ zusammenfassen. Auf Initiative des ökologischen Verkehrsclubs VCD versammeln sich unter dem Dach der Charta bereits fast 170 Akteure, die erkannt haben: Der Handlungsbedarf im Bereich nachhaltiger wohnortnaher Mobilität ist groß und nur gemeinsam können wir etwas bewirken.


Von Nicola Krettek, VCD

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DNR

 

Mehr Anstrengung für Energieeffizienz

Anlässlich der Abstimmung über die EU-Gebäudeenergieeffizienzrichtlinie (EPBD) im Industrieausschuss des EU-Parlaments am 9. Februar und der Verhandlungen zur EU-Energieeffizienzrichtlinie (EED) zwischen Rat, Kommission und Parlament fordert der DNR, dem Thema Energieeffizienz zukünftig einen höheren Stellenwert beizumessen. Energieeinsparung muss eine zentrale Säule des europäischen Energiewendeprojekts werden. „Das Parlament hat am Donnerstag die Gelegenheit, Europa wieder ein Stück zurück auf den Pfad der Klimaneutralität zu bringen. Denn jede eingesparte Kilowattstunde schont das Klima und bringt uns der Energiewende näher“, sagt DNR-Geschäftsführer Florian Schöne.

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Energiewende 2022 – ein Schritt vor, zwei zurück

Anfang Januar hat die Agora Energiewende ihren klimapolitischen Rückblick auf das Jahr 2022 vorgestellt. Die gute Nachricht: Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch stieg auf 46 Prozent; im Vorjahr waren es 41 Prozent. Die schlechte Nachricht: Zwar wurde der Primärenergieverbrauch durch Einsparmaßnahmen um 4,7 Prozent gesenkt; gleichzeitig steigerte jedoch der kriegsbedingte Wechsel von Erdgas zu Kohle und Öl die Emissionen. DNR-Präsident Kai Niebert kritisierte, dass Teile der Bundesregierung weiterhin den Klimaschutz aktiv verhinderten. So hat Verkehrsminister Wissing noch immer kein Sofortprogramm präsentiert, mit dem er die Klimaschutzlücke bis 2030 stopfen will. Niebert betonte, diese Krise sei nur mit Erneuerbaren und Effizienz zu lösen und nicht mit einem Rückfall ins fossile Zeitalter.

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Liste positiv für Wildtiere

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir will sich auf EU-Ebene dafür einsetzen, die private Haltung von exotischen Tieren einzuschränken. Aus Tierschutzsicht, aber auch für den Umwelt- und Artenschutz sind diese Pläne zu unterstützen. Das bekräftigte im Januar DNR-Geschäftsführer Florian Schöne. Bereits im Oktober 2022 hat der Umweltdachverband gemeinsam mit mehreren Tier- und Artenschutzorganisationen die Bundesregierung aufgefordert, den Handel mit und die Privathaltung von Heimtieren mithilfe einer Positivliste zu regulieren. Ein Rechtsgutachten belegt, dass eine solche Liste für Heimtiere dringend notwendig ist und in Deutschland auch rechtskonform umgesetzt werden könnte.

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Neuer Rat für Nachhaltige Entwicklung berufen

Im Januar hat Bundeskanzler Olaf Scholz die Neuberufung der Mitglieder des Rats für Nachhaltige Entwicklung (RNE) bekannt gegeben. Der RNE berät die Bundesregierung in allen Fragen der nachhaltigen Entwicklung. Er ist unabhängig und wird seit 2001 alle drei Jahre von der Bundesregierung berufen. Ihm gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik an. DNR-Präsident Kai Niebert ist mit Team.

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DNR-Podcast „Umwelt aufs Ohr“ 

6. Folge zum Thema: „Stadt, Land, Zukunft: Wie sehen Mobilität und Wohnen von morgen aus?“

Wie wir unsere Mobilität gestalten, betrifft viel mehr als Auto, Bahn und Fahrrad. Zum Beispiel, wie und wo wir wohnen, wie viel Zeit wir haben und wie gesund wir leben. Wie hängen Wohnen, Klimaschutz und Mobilität zusammen? Darüber sprechen wir mit Kerstin Haarmann, DNR-Präsidiumsmitglied und Bundesvorsitzende des VCD. Sie sagt: „Unser Verkehr ist nicht gerecht, weil er überwiegend auf das Auto ausgelegt ist“ und fordert: Erobern wir uns die Straße und die Stadt zurück! Wie das gelingen kann? Mit Investitionen in öffentliche Infrastruktur und durch die drastische Reduktion von Autos in Innenstädten. Denn da, wo Wohngebiete sind, müsse die Maxime lauten: „Anwohner first, Durchfahrer second!“

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AKTUELLES / MITGLIEDER

 

Mobilität und Gebäude nicht auf Klimakurs

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Bundesregierung wegen nicht eingehaltener Klimaziele verklagt. Im Verkehrssektor wurden die für 2021 erlaubten Ausstoßmengen um 3,1 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen, im Gebäudesektor um 2,5 Millionen Tonnen überschritten. Für 2022 ist eine erneute Überschreitung zu erwarten. Zahlreiche weitere Klimaklagen, eingereicht von der Deutschen Umwelthilfe (DUH), sind gegen Bund, Länder und Unternehmen anhängig.

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Politik – der blinde Fleck der Klimabildung

Bildung gilt als ein wichtiger Hebel für den Klimaschutz. In einer aktuellen Studie analysierte ein interdisziplinäres Team von Forscherinnen und Forschern aus Deutschland und der Schweiz, darunter Kai Niebert, welche Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimakrise wirksam sind – und inwiefern diese in schulischen Bildungsangeboten vermittelt und mit Lernenden diskutiert werden. Ein Ergebnis: individuelles Handeln – etwa Mülltrennen – bringt nicht viel für den Klimaschutz, öffentliches Handeln – etwa Engagement in Umweltgruppen – hingegen schon. Klimabildung muss daher auch die strategisch effektivsten Maßnahmen hervorheben. Neben einer Klimakommunikation, die auf kollektive Maßnahmen setzt, bedarf es politischer Entschlossenheit, um zügig geeignete gesetzliche sowie finanzielle Rahmenbedingungen herzustellen.

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Oder-Ausbau in Polen vorerst gestoppt

Mitte Dezember 2022 hat das zuständige Verwaltungsgericht in Warschau die Genehmigung des Oder-Ausbaus vorläufig aufgehoben und damit einer Klage der Umweltorganisationen DNR, NABU und BUND Brandenburg stattgegeben. Wann mit einer endgültigen Entscheidung zu rechnen ist, steht noch nicht fest. Dem Gerichtsbeschluss zufolge ist es bis zur Beendigung des Hauptsacheverfahrens verboten, die Oder weiter auszubauen. In der Begründung heißt es, die Fortsetzung der Arbeiten ohne genaue Prüfung auf mögliche ökologische Auswirkungen mache es wahrscheinlich, dass schwere, sogar irreversible Schäden an der Umwelt verursacht werden. Das polnische Ministerium für Infrastruktur will gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berufung einreichen.

[Foto: Sascha Maier]

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Wege aus der Massentierhaltung

Rinder, die auf der Weide grasen, Schweine, die im Erdreich wühlen und Hühner, die nach Würmern picken: Das ist die Vision des Tierschutzvereins Provieh und weiterer Verbände. Zehntausende Schweine in Megaställen, zu wenig Platz in engen Käfigen für Legehennen: Das ist die Realität. Eine solche Tierhaltung hinterfragen immer mehr Menschen und fordern eine artgerechte Haltung. Damit Tierwohl kein Lippenbekenntnis bleibt, forderten die Organisator*innen der „Wir haben es satt!“-Demonstration im Januar unter anderem eine verbindliche Kennzeichnung von tierischen Produkten und Unterstützung für Betriebe, die ihre Ställe umbauen wollen. Damit die Agrarwende vorankommt, braucht es eine Umverteilung.

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Wahlfreiheit für Essen ohne Gentechnik

Deutsche Jugendumweltverbände fordern, dass die EU-Gentechnikgesetzgebung auch weiterhin einen klaren Rahmen vorgibt, der eine gentechnikfreie Land- und Lebensmittelwirtschaft möglich macht und schützt. In einer Resolution vom Januar betonen sie, es sei wichtig, auch in Zukunft gentechnikfrei hochwertige Lebensmittel erzeugen, züchten, anbauen, verarbeiten, vermarkten und konsumieren zu können. Um selbst entscheiden und wählen zu können, was angebaut, gezüchtet und gegessen wird, ist die Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Organismen unerlässlich.

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Deutscher Wanderverband für nachhaltigen Tourismus geehrt

Im Januar hat der Deutsche Wanderverband (DWV) den Ehrenpreis des Tourismusausschusses des Deutschen Bundestages bekommen. Damit würdigt das Parlament das nachhaltige Engagement des DWV und seiner Mitglieder für die Gesellschaft. Zudem hebt der Ehrenpreis die große Bedeutung des Wanderns für den Tourismusstandort Deutschland und den nachhaltigen Tourismus hervor. In der Begründung für die Preisvergabe heißt es, der DWV trage viel zur Attraktivität des Wanderns als beliebte Outdooraktivität bei und leiste einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zum ressourcenschonenden Tourismus.

[Foto: Jens Kuhr/DWV]

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Flüsse schützen - Leben schützen

Bis zum 1. März können sich Interessierte für den Wolfgang Staab-Naturschutzpreis 2023 bewerben oder jemanden nominieren. Zum neunten Mal vergibt die Schweisfurth Stiftung im Herbst den mit 20.000 Euro dotierten Preis. Er richtet sich an Umweltschützer*innen, die sich im besonderen Maße für den Fluss- und Auenschutz einsetzen. Flüsse und ihre Auen zählen zu den aktuell am stärksten bedrohten Lebensräumen. Gleichzeitig gelten sie als die vielfältigsten und artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas. Bewerbungen oder Nominierungen bitte per E-Mail an Nora Klopp.

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Naturschätze Europas im Fokus

Zum 30. Mal findet dieses Jahr der Internationale EuroNatur-Fotowettbewerb statt. Hobby- und Profifotografen sind eingeladen, sich auf fotografische Entdeckungsreise zu begeben. Die ausdruckstärksten Motive von Europas Tieren, Pflanzen und Landschaften werden dann von einer Fachjury ausgewählt. Auf dem EuroNatur-Wandkalender, im EuroNatur-Magazin, der Zeitschrift „natur" sowie auf den Internetseiten der Veranstalter werden die Siegerfotos veröffentlicht. Zudem gibt es Geldpreise. Einsendeschluss für den Fotowettbewerb 2023 ist der 31. März.

[Foto: 1. Preis 2022: Festmahl, © Andy Schmid]

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Imagefilme für bundesweiten Biotopverbund online

Seit Ende vergangenen Jahres stellt das Projekt „Landschaft + Menschen verbinden – Kommunen für den bundesweiten Biotopverbund“ vier Filme kostenfrei online zur Verfügung. Das Projekt will damit kommunale Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger auf die Bedeutsamkeit ökologisch wertvoller Lebensräume aufmerksam machen und gleichzeitig zum Mitmachen anregen.

[Foto: BiotopVerbund-Projekt]

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Moore vernässen

In Deutschland sind weit über 90 Prozent der Moore bereits trockengelegt oder anderweitig geschädigt. So setzen sie gigantische Mengen an Klimagasen frei – von den Permafrostböden im Norden bis zu den Palmölplantagen in Indonesien. Das heizt nicht nur die Erderwärmung weiter an, sondern ist auch für die biologische Vielfalt desaströs. Einzigartige Lebensräume speziell angepasster Arten gehen so verloren. Allein in Deutschland müssen bis 2050 rund 50.000 Hektar trockengelegtes Moor jährlich wieder vernässt werden, um die Klimaziele noch zu erreichen. Wie können Moore geschützt werden? Der Mooratlas 2023, gemeinsam herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung, dem BUND und der Michael Succow Stiftung, zeigt auf, wie Politik und Gesellschaft jetzt handeln können.

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Zukunftsfähige Chemie 

Chemische Stoffe sind in fast allem enthalten, was wir anziehen, essen oder täglich benutzen. Viele dieser Substanzen sind schädlich für Umwelt und Gesundheit. Weltweit sterben jährlich 1,6 Millionen Menschen an den Auswirkungen gefährlicher Chemikalien. Stoffliche Belastungen haben einen vergleichbaren Einfluss auf das Schicksal unseres Planeten wie Klimawandel und Artensterben. Höchste Zeit also für ein international verbindliches Chemikalien- und Abfallmanagement. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift politische ökologie beleuchten die Autor*innen, wie eine nachhaltige Stoffpolitik aussehen kann. Den Aufmacher mit dem Titel „Eine andere Chemie ist möglich“ schrieben Markus Große Ophoff und Klaus Günter Steinhäuser vom BUND.

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Runter vom Gas

„Ein Tempolimit auf Autobahnen bringt mehr CO2-Einsparung als bisher gedacht und ist damit ein wichtiger Baustein für die Einhaltung der Klimaschutzziele im Verkehr – und zwar schnell und praktisch ohne Mehrkosten.“ Das sagte der Präsident des Umweltbundesamts Dirk Messner anlässlich der Veröffentlichung einer neuen Studie im Auftrag des UBA. Ein Ergebnis: Eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 Stundenkilometern (km/h) auf Autobahnen kann Treibhausgasemissionen in Höhe von 6,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente jährlich einsparen – bisher ging das UBA von 2,6 Millionen Tonnen aus. Das Bundesverkehrsministerium verfehlt indes die Einsparziele, die es laut Klimaschutzgesetz erreichen muss. Tempolimits von 120 km/h auf Autobahnen und 80 außerorts könnten die Klimaschutzlücke zwischen dem derzeit erwarteten Emissionsverlauf und den verbindlichen Zielen des Verkehrssektors um rund ein Sechstel schließen.

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Freiräume klimagerecht gestalten

Das im Januar erschienene Handbuch des Bunds Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) 2023 bietet wieder wichtige Daten und Fakten rund um die Aktivitäten und Strukturen des Verbands. Der Serviceaspekt ist großgeschrieben, unter anderem wird das Berufsbild der Landschaftsarchitektur dargestellt. Ein Extra-Kapitel widmet sich dem Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2021. bdla-Präsident Stephan Lenzen schreibt dazu im Vorwort: „Auch der 15. Wettbewerbsjahrgang zeigte wieder, dass sich die Landschaftsarchitektur dadurch auszeichnet, komplexe Aufgaben zu bewältigen. Landschaftsarchitekt*innen gestalten Freiräume unter den Aspekten der Klimaanpassung und Biodiversität.“

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Schritt für Schritt

Die Umgestaltung unserer Städte und Gemeinden zu Orten, in denen klimagerechte Fortbewegung attraktiv und barrierefrei möglich ist, geht nicht von heute auf morgen. Trotz geringer finanzieller und personeller Kapazitäten ist es nicht aussichtslos, diese Aufgabe zu lösen. Die Broschüre „Mit kleinen Schritten Großes bewirken“ des Fachverbands Fußverkehr Deutschland (FUSS) beschreibt, wie sich mit kleinteiligen Maßnahmen effektive Verbesserungen für die ursprünglichste Bewegungsart – das Gehen – erzielen lassen. Die Publikation, gefördert vom BMUV und UBA, richtet sich an kommunale Politik und Verwaltung, zeigt aber auch, dass jede und jeder einen Beitrag für einen besseren Fußverkehr leisten kann.

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TERMINE

 

Nach wie vor kann es kurzfristig zu Verschiebungen oder Absagen von Veranstaltungen kommen. Bitte informieren Sie sich rechtzeitig und direkt bei den Organisator*innen, ob eine Veranstaltung stattfindet.


15. Februar, online – BMUV Community „Nachhaltige Digitalisierung“: Science Slam „Aus dem Labor auf die Bühne - Forschung mitreißend erklärt“

 

16. Februar, 10-15.20 Uhr, Berlin und online – Forum ökologisch-soziale Marktwirtschaft (FÖS): Konflikte und Chancen der ökologisch-sozialen Verkehrswende. Abschlusskonferenz des Projekts „Ökologisch-Soziale Verkehrswende – Impulse für eine gerechte Transformation“

 

27. Februar, 16-18 Uhr, online – DUH:  Auftaktveranstaltung der neuen Dialogplattform Aktionsprogramm NATUR.MACHT.KLIMA: „Kommt die Zeitenwende für den Naturschutz?”  Mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke, Sascha Müller-Kraenner und weiteren Gästen


31. März - 2. April, Lüneburg – BUVKO: 24. bundesweiter Umwelt- und Verkehrskongress unter dem Motto „Was uns antreibt – gesund und klimaschonend unterwegs“


3. und 4. Mai, Linz (Österreich), hybrid – Institut für Umweltrecht (IUR) Uni Linz, Institut für Naturschutz und Naturschutzrecht Tübingen, Uni Prag: Netzwerk-Tagung zum Spannungsfeld Herausforderung Erneuerbare Energien und Schutz der Biodiversität

14. April, 11-20 Uhr, München – Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL): Umweltpolitisches Josef-Göppel-Symposium. Impulse und Vernetzung in einer Zeitenwende im Sinne von Josef Göppel, dem Umweltpionier mit klarem Kompass

 
Rechtliches

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