Kriege und die Klimakrise gefährden die Ernährungssicherheit weltweit. Mit welchen Strategien dieses Problem zu lösen ist, ohne der Umwelt zu schaden, zeigen die Autorinnen und Autoren unseres Schwerpunkts auf. Damit alle Menschen auf der Erde satt werden und gleichzeitig Boden, Luft und Wasser nicht verschmutzt werden, braucht es einen Systemwechsel. Dazu gehören mehr Ökolandbau, weniger Verschwendung, bessere Bildung für eine wertschätzende Haltung von Essen. Wird Deutschlands nationale Strategie einer echten Kehrtwende in der Agrarpolitik gerecht?
Anlässlich der Weltklimakonferenz in Ägypten mahnte DNR-Präsident Kai Niebert, dass dringend die notwendigen Schritte getan werden müssen, um den Ausstieg aus den fossilen Energien voranzutreiben und die Klimakatastrophe noch in den Griff zu bekommen. Mit den bisherigen Anstrengungen seien die Pariser Klimaziele nicht zu erreichen.
Auch wenn vieles zu langsam voranzugehen scheint, kann in diesem Jahr der multiplen Krisen von politischem Stillstand nicht die Rede sein. So hat das Bundeskabinett vergangene Woche das Soforthilfegesetz für Gas und Wärme auf den Weg gebracht, mit dem Bürger*innen und Industrie entlastet und zum Sparen angeregt werden sollen. Ob es tatsächlich Umwelt und Klima dienlich ist, wird sich zeigen.
Das Klimaticket ist zwar kein großer visionärer Wurf, aber immerhin ein pragmatischer Schritt auf dem Weg zu einem Wandel in der Mobilität. Denn der Verkehrssektor hinkt der Erfüllung seiner Klimaschutzziele hinterher. Mit dem Klimaschutzsofortprogramm bis 2030, das derzeit in der Ressortabstimmung ist, lässt sich die Lücke im Verkehrswesen offenbar nicht schließen. Hier werden Berechnungen des Klimaschutzministeriums zufolge die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzen für Treibhausgasemissionen weiter überschritten - bis zu 175 Millionen Tonnen CO2 zu viel bis Ende des Jahrzehnts. Dabei gäbe es tatsächlich Maßnahmen, die auf der Stelle wirken würden: Tempolimit, weniger Individual- und mehr öffentlicher Verkehr, Förderung des Radverkehrs, Abschaffung des Dienstwagenprivilegs. Daher appellieren Umweltorganisationen an Bundesverkehrsminister Wissing, bei der Verkehrsinfrastrukturplanung Klima- und Umweltziele in den Mittelpunkt zu stellen.
Der Gebäudesektor hingegen könnte es schaffen, bis 2030 die Klimaschutzlücke zu schließen. Das Bündnis bezahlbarer Wohnraum hat deutlich gemacht, dass nur nachhaltiger Wohnraum eine Zukunft hat. Die Energieeffizienz der Gebäude ist weiterhin zu verbessern.
Damit gemeinnützige Organisationen die hohen Energiepreise stemmen und ihre wichtige Arbeit fortsetzen können, fordert der DNR auch für sie eine finanzielle Entlastung. Engagement für die Umwelt lohnt sich. So haben unter anderem zwei Aktive aus den Reihen der DNR-Mitgliedsorganisationen den 30. Deutschen Umweltpreis erhalten.
Für ein besseres urbanes Klima, das zum Beispiel Wasser speichert, plädiert der Bund Deutscher Landschaftsarchitekt*innen (bdla) und empfiehlt der Bundesregierung eine konsequente Klimaanpassungspolitik für Stadtlandschaften. Eine Recherche des Redaktions-Netzwerks Correctiv gibt dem bdla recht: Durch die Trockenheit sinkt in vielen Orten der Grundwasserspiegel.
Als Lektüre empfehlen wir: die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift politische ökologie mit dem Titel „Verzwickt“ über Nachhaltigkeitsdilemmata, das Buch „Das Ende des Kapitalismus“ von Ulrike Herrmann, das mit der Zauberformel Grünes Wachstum aufräumt, und das Dossier des Instituts für Welternährung über eine faire Ernährungswende. Zudem gibt es zum Nachschauen und Nachlesen Aufzeichnungen von über 130 Vorträgen des 36. Deutschen Naturschutztages (DNT) in der Mediathek der DNT-Webseite. Wollen Sie bereichernde Informationen lieber hören, schalten Sie den DNR-Podcast ein, die dritte Folge ist online und die vierte folgt am Donnerstag.
Der nächste Newsletter erscheint im Dezember mit einem Schwerpunkt zum Thema Kreislaufwirtschaft – gegen Verschwendung und Wegwerfgesellschaft.
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