DNR-Newsletter 11.5.2022

Im Browser öffnen

 
 
Liebe Leserinnen, liebe Leser, 

trotz und gerade wegen zahlreicher anhaltender Krisen ist es wichtig, den grundlegenden Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft nicht aus den Augen zu verlieren, sondern voranzutreiben. Das bedeutet enorme Veränderungen. Viele Menschen haben Angst, auf Gewohntes verzichten zu müssen, aber daran wird kein Weg vorbeiführen. Dass es Einschränkungen geben wird, muss die Politik deutlich aussprechen. Es muss klar vermittelt werden, dass es nicht mehr geht, Überfluss zu produzieren und Dinge zu verschwenden, sondern wertzuschätzen, was die Erde hergibt, ohne die planetaren Grenzen zu überschreiten.


Die Eindämmung von Verschwendung kostet Geld, und dies darf nicht zulasten der ärmeren und ärmsten Menschen gehen. Gerecht wäre es, in Zeiten des Verzichts Vermögende stärker zu belasten. „Sustainable Finance“ gilt als Zauberformel, mit der die Welt nachhaltiger gestaltet werden soll. Solange sich aber umweltschädliche Projekte für Unternehmen und Konsument*innen lohnen, wird dies nicht gelingen. Grundlegende Reformen sind notwendig, um die Weichen für eine zukunftstaugliche Wirtschaft zu stellen.


Wer soll all das bezahlen? Dieser Fragen gehen unsere Autor*innen und der Interviewpartner im Schwerpunkt dieses Newsletters nach. Sie beschreiben, wie Geld gerecht verteilt werden kann, damit nicht die Ärmeren die Zeche zahlen. In den Beiträgen geht es um die Abschaffung umweltschädlicher Subventionen, um eine faire soziale und wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und weltweit, um eine neue europäische Fiskalpolitik und die globale Unternehmenssteuer.


Zur sozialen Gerechtigkeit gehört auch Wohnraum, den sich die Menschen leisten können. Der DNR fordert, der Verdichtung in unseren Städten mehr Grün, mehr Klimaresilienz und mehr Lebensqualität entgegenzusetzen. Mobil sein ohne Privat-Pkw, ehemalige fossile Landschaften wieder in Naturlandschaften umwandeln oder wissen, welche Pestizide auf dem Teller landen – dafür setzen sich der Dachverband und seine Mitgliedsorganisationen unermüdlich ein. Leider ist ein unermüdlicher Kämpfer für Natur und Landschaft im vergangenen Monat gestorben. Der DNR trauert um sein ehemaliges Präsidiumsmitglied Josef Göppel. Der deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) setzt die Arbeit des Begründers der Landschaftspflegebewegung in Deutschland mit großem Engagement fort.


Zur Lektüre empfehlen wir Ihnen eine Broschüre zum Umweltmanagement und eine UBA-Studie zu CO2-Preispfaden.

 

Der nächste Newsletter erscheint im Juni mit einem Schwerpunkt zum diesjährigen Thema des Deutschen Naturschutztags „NATURSCHUTZ JETZT! Natur. Landnutzung. Klima.“



Wenn Ihnen unser Newsletter gefällt, empfehlen Sie ihn gern weiter!


Anmeldung hier


Bleiben Sie solidarisch und gesund!


Ihr Team der DNR-Geschäftsstelle

SCHWERPUNKTTHEMA

 

DNR

 

AKTUELLES / MITGLIEDER

 

PUBLIKATIONEN

 

TERMINE
 


 

Finanzen fair verteilen

 

Umweltschädliche Subventionen umbauen – Rückenwind für die sozial-ökologische Marktwirtschaft

Der Abbau umweltschädlicher Subventionen ist gut für Staatshaushalt, effizienten Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit. Ein klarer Plan zum Ab- und Umbau fehlt jedoch weiterhin. Dabei ist der Ausstieg aus fossilen Energien dringlicher denn je.

Von Swantje Fiedler und Matthias Runkel, Forum Sozial-ökologische Marktwirtschaft FÖS

Mehr
„Finanzpolitik kann nicht alles leisten. Aber sie ist zu wichtig, um sie zu ignorieren“

Seit Herbst 2021 existiert die Plattform Transformative Finanzpolitik. Ziel ist zu erörtern, welche finanzpolitischen Mittel und Wege dazu beitragen können, eine faire, soziale und wirtschaftliche Entwicklung weltweit und in Deutschland zu ermöglichen und dabei die planetaren Grenzen einzuhalten. Aber auch die Finanzpolitik hat Grenzen, sagt Wolfgang Obenland im Interview.

Mehr
Höchste Zeit für eine neue europäische Fiskalpolitik

Das 21. Jahrhundert ist weltweit und in der EU geprägt von anhaltenden Krisen. Für den Übergang zu einer sozial-ökologischen Wohlfahrtswirtschaft braucht es dringend eine Reform des Stabilitäts- und Wachstumspakts. Vor allem die Schulden- und Defizitregeln gehören auf den Prüfstand. Dafür sind die EU-Länder in der Pflicht.

Von Katharina Wiese, Europäisches Umweltbüro EEB

Mehr
Globale Unternehmenssteuerreform: Warum sie keine fairere Welt schaffen wird

Die Struktur des globalen Steuer- und Finanzsystems ist ein wesentlicher Grund für die globale Ungleichheit, die im Jahr 2022 weiterhin dafür verantwortlich ist, dass Menschen in manchen Ländern einen überproportionalen Teil des ökonomischen Reichtums beanspruchen, während Menschen in anderen Ländern in Armut leben.

Von David Kern-Fehrenbach und Christoph Trautvetter, Netzwerk Steuergerechtigkeit

Mehr
 

 

DNR

 

Bezahlbares Wohnen muss nachhaltig sein

Ende April hat das Bündnis bezahlbarer Wohnraum seine Arbeit aufgenommen. Ziel ist der Bau von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr, davon 100.000 öffentlich geförderte. Das Bündnis wird bis kommenden Herbst ein Maßnahmenpaket empfehlen. Dazu gehören etwa eine schnellere Planung, eine nachhaltige Bodenpolitik oder eine klimagerechte, flächen- und ressourcenschonende Bauweise. DNR-Präsident Kai Niebert lobte die Initiative des Bundesbauministeriums: „Jede Wohnung, die wir heute bauen, hat Einfluss darauf, ob wir die Klimakrise stoppen oder weiter anheizen. Schon heute leiden Städte unter der Klimakrise und gerade einkommensschwache Haushalte unter geringer Wohnqualität an stark belasteten Straßen.“

MEHR
Nachruf auf Josef Göppel

Der DNR trauert um sein ehemaliges Präsidiumsmitglied und Vorsitzenden des Deutschen Verbands für Landschaftspflege (DVL) Josef Göppel, der am 13. April gestorben ist. Göppel wurde 71 Jahre alt und hat die deutsche Natur- und Umweltschutzbewegung durch sein jahrzehntelanges Engagement enorm geprägt. Der DNR spricht der Familie von Josef Göppel sein aufrichtiges Beileid aus. „Die Umweltbewegung verliert einen der profiliertesten Mitstreiter für Natur und Landschaft“, sagte DNR-Präsident Kai Niebert.

MEHR
 
 

 

AKTUELLES / MITGLIEDER

 

Transparenz für Einsatz von Ackergiften

Pestizideinsätze in Deutschland offenlegen: Das forderte der DNR gemeinsam mit zahlreichen Umweltverbänden, Wasserversorgern, Wissenschaftler*innen und weiteren Unterstützer*innen in einem offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Bundesumweltministerin Steffi Lemke. Nur dann seien eine wissenschaftlich fundierte Einschätzung der Umwelt- und Gesundheitsgefahren von Pestiziden und deren wirksame Reduktion möglich und das Recht auf Zugang zu Umweltinformationen gewährleistet. Gleichzeitig hat das Bündnis die Petition „Her mit den Daten - Pestizideinsätze offenlegen" gestartet.

MEHR
VCD-Kampagne für ein autofreies Leben

Mobil sein ohne eigenes Auto: für viele Menschen angesichts der Abhängigkeit vom russischen Gas, der Klimakrise und der steigenden Spritpreise eine attraktive Vorstellung. Aber echte Alternativen sind Mangelware. Ohne guten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist gesellschaftliche Teilhabe häufig eingeschränkt. Darauf macht der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) mit seiner neuen Kampagne für eine soziale Verkehrswende aufmerksam und fordert eine Mobilitätsgarantie für alle. Diese soll die Weichen für eine sozial- und klimaverträgliche Verkehrswende stellen. Zudem fordert der VCD, die Pendlerpauschale durch ein Mobilitätsgeld zu ersetzen. Denn die Pauschale sei in ihrer jetzigen Ausgestaltung sozial ungerecht.

MEHR
Epochale Transformationsaufgaben

In der „Dycker Erklärung“ verweist der Bund Deutscher Landschaftsarchitekt*innen (bdla) auf die Herausforderungen eines künftigen postfossilen Zeitalters. Fossile Energieträger haben jahrzehntelang in Deutschland ehemalige Naturräume zu reinen Energielieferanten degradiert. Diesen veränderten Naturlandschaften werden nun neue, postfossile Transformationslandschaften folgen. Die anstehenden Aufgaben für eine Energie- und Mobilitätswende sieht der bdla als Chance und Auftrag zugleich, lebenswerte Räume für Menschen zu entwickeln.

[Foto: Panorama Garzweiler 1. © Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler]

MEHR
Finanzielle Förderung für Klimagerechtigkeits-Projekte

Das Forum für internationale Entwicklung und Planung (finep) vergibt seit Mai im Rahmen der EU-weiten Kampagne #ClimateOfChange finanzielle Mittel in Höhe von 4.000 bis 6.000 Euro an zivilgesellschaftliche Organisationen, Vereine und Jugendgruppen. Gefördert werden eigene Kampagnen oder Projekte, die sich vor allem an junge Menschen zwischen 16 und 35 Jahren richten und Bewusstsein für die Themen Klimagerechtigkeit und klimabedingte Migration schaffen.

MEHR
Engagierte Tierschützer gesucht

Der Deutsche Tierschutzbund sucht wieder mögliche Preisträger für den Deutschen Tierschutzpreis 2022. Engagierte Menschen sowie Vereine oder Initiativen, die den Tierschutz in Deutschland mit Leben füllen und voranbringen, können bis Juli für die Auszeichnung vorgeschlagen werden oder sich selbst bewerben. Die Ehrung ist mit einem Preisgeld verbunden, das den Tieren zugutekommen soll: Die Plätze eins bis drei sind mit insgesamt 6.000 Euro dotiert, der Preis für das tierschützerische Lebenswerk mit weiteren 1.000 Euro. Zudem gibt es Sonderpreise von Medien- und Tierfutterunternehmen. Die Preisverleihung findet am 28. November in Berlin statt.

MEHR
 

 

PUBLIKATIONEN

 

Neue Broschüre zum Umweltmanagement online

Die Prüfstelle GUTcert hat einen praxisnahen Leitfaden zur Einrichtung eines Umweltmanagementsystems nach ISO 14001 veröffentlicht. Er soll beim effizienten Aufbau eines solchen Managementsystems im betrieblichen Alltag unterstützen. Dabei hat die GUTcert die praktischen Erfahrungen aus zahlreichen Audits bei unterschiedlichen Unternehmen mit Material aus den Kursen der GUTcert Akademie kombiniert und gebündelt. Die Zertifizierung von integrierten Managementsystemen mit den Schwerpunkten Qualitätsmanagement, Umweltmanagement, Arbeitssicherheit sowie Energiemanagement ist das Hauptgeschäft der GUTcert. Sie bietet ihre Dienstleistungen weltweit an und betreut mit 1.500 Auditor*innen und 20.000 Expert*innen und Kund*innen in über 90 Ländern. Der Leitfaden steht kostenfrei zur Verfügung.

Mehr
Instrumentenmix für echten Klimaschutzbeitrag 

Wie wirken unterschiedliche CO2-Preispfade in den vom Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG) betroffenen Sektoren Verkehr, Gebäude und Industrie? Eine neue Analyse des Umweltbundesamts (UBA) zeigt, dass selbst hohe CO2-Preispfade im BEHG allein nicht ausreichen, damit die Investitionen getätigt werden, die nötig sind, um die 2030er-Klimaziele in den Sektoren des Bundes-Klimaschutzgesetzes zu erreichen. Werden Treibhausgasemissionen ausschließlich über den Preismechanismus im BEHG gesenkt, ist von sprunghaft ansteigenden Zertifikatspreisen nach Ablauf der Festpreisphase und entsprechend späten Investitionen auszugehen. Ein breiter Instrumentenmix würde Klimaschutzhemmnisse überwinden. Auch die Akzeptanz des CO2-Preises könnte so steigen.

Mehr

 

TERMINE

 

Aufgrund der Coronapandemie kann es kurzfristig zu Verschiebungen oder Absagen von Veranstaltungen kommen. Bitte informieren Sie sich rechtzeitig und direkt bei den Organisator*innen, ob eine Veranstaltung stattfindet.


12. Mai, Berlin – Klima-Allianz Deutschland und Brot für die Welt: Deutscher Klimatag „Mehr Klimaschutz und Gerechtigkeit wagen!” – Diskutiert wird unter anderem die Frage: Wie können wir den Aufbau einer klimaneutralen und solidarischen Wirtschafts- und Lebensweise?


12.-13. Mai, online - Umweltbundesamt und dem Deutschen Institut für Urbanistik: Fachtagung „kommunal mobil 2022: Digitalisierung.Verkehr.Umwelt.“ Aufgrund der großen Nachfrage wird die Veranstaltung auch auf dem YouTube-Kanal des Difu gestreamt.

19. Mai, Berlin - Sachverständigenrat für Umweltfragen: Konferenz „50 Jahre SRU: Umweltpolitik für das 21. Jahrhundert“. Anmeldeschluss: 11. Mai.


30.-31. Mai, Berlin – Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Symposium zur Nanotechnologie (englischsprachige Veranstaltung)


30. Juni-1.Juli, Berlin und online – Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Gemeinsame englischsprachige Tagung „Super(?)foods and Supplements – Risky or Healthy?“



28. Juni - 2. Juli, Hannover - 36. Deutscher Naturschutztag: Unter dem Motto „NATURSCHUTZ JETZT! Natur. Landnutzung. Klima“ diskutiert die Fachwelt auf Deutschlands größtem Naturschutzkongress über drängende Fragen, die sich insbesondere durch die Landnutzung ergeben. Anmeldung bis 17. Juni.

 
Rechtliches

Die im Newsletter verlinkten Texte unterliegen dem Urheberrecht der AutorInnen. Abdruckgenehmigungen müssen einzeln erfragt werden.

Sie möchten mehr über den DNR erfahren? Abonnieren Sie unseren kostenlosen Presseverteiler  über presse@dnr.de und unsere wöchentlichen EU-Umweltnews.

Impressum | Datenschutz

Von diesem Verteiler abmelden.
Keine Nachrichten mehr erhalten.

Feedback & Kontakt

Marion Busch (mbu)
Juliane Grüning (jg)
Thorsten Greb (tg)

Deutscher Naturschutzring
Marienstraße 19-20
10117 Berlin

Fon: +49 (0)30 6781775-78
Mail: redaktion@dnr.de
www.dnr.de