DNR-Newsletter 16.3. 2022

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Liebe Leserinnen, liebe Leser, 

damit aus Fassungslosigkeit angesichts des Kriegs mitten in Europa nicht Sprachlosigkeit wird, aus Trauer und Wut nicht Hilflosigkeit, halten wir Sie weiter auf dem Laufenden: über den Einsatz für den Frieden, über die nun umso dringender notwendigen Maßnahmen, die den energie- und klimapolitischen Auswirkungen des Krieges ein Ende bereiten, über die ehrenamtliche Hilfe für die vor dem Krieg Flüchtenden, über Ernährungssicherung oder über eine Verkehrswende, die tatsächlich zu weniger fossilem Energieverbrauch führt.


Im Schwerpunkt des Newsletters geht es diesmal darum, was die Ampelregierung nach 100 Tagen im Amt bereits geleistet hat und wo sie schleunigst mehr tun muss. Unsere Autor*innen und unser Interviewpartner plädieren für einen raschen Umstieg auf Erneuerbare, für einen fairen sozialen Ausgleich und mehr Tierschutz in der Landwirtschaft.


Für den Verteidigungsetat der Bundesrepublik hat die Koalition in Windeseile eine „Zeitenwende“ geschafft. Aus Umweltsicht müssen weitere Kehrtwenden folgen, und zwar viel schneller als ursprünglich vorgesehen. Denn die Energiewende sichert Frieden, Freiheit und Demokratie, der Ausstieg aus fossilem Gas erfordert regenerative Energiequellen jetzt, und die Agrarwende sorgt für Ernährungssouveränität, unabhängig von energieaufwendigen Düngemitteln und Pestiziden.


Lesen Sie auch unsere Lektüretipps: eine Analyse des Konzeptwerks Neue Ökonomie zur geplanten Klimapolitik der Bundesregierung, das neue Buch von Michael Succow über die ökologisch unverzichtbaren Moore und das Buch von Katja Diehl, in dem sie für eine inklusive und klimagerechte Verkehrswende plädiert.


Der nächste Newsletter erscheint im April mit einem Schwerpunkt zur Frage: Wie kann der Schutz der biologischen Vielfalt in den kommenden Jahren gelingen?

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Ihr Team der DNR-Geschäftsstelle

SCHWERPUNKTTHEMA

 

DNR

 

AKTUELLES / MITGLIEDER

 

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100-Tage-Check der Ampelregierung

 

Rasche Zeitenwende auch für Erneuerbare

„Mehr Fortschritt wagen“ steht im Titel des Koalitionsvertrags der amtierenden Regierungsparteien. Für den ökologischen Fortschritt ist der rasche Umstieg auf erneuerbare Energiequellen das Patentrezept. Und dieser Tage wird noch deutlicher: Die erneuerbaren Energien sind Friedensenergien.

Von Claudia Kemfert, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung

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„Ein Klimabonus ist das sozial gerechteste Instrument, um Menschen bei steigenden CO2-Preisen zu entlasten“

Um die ökologische Wende zu forcieren, muss die Bundesregierung mehr Klimaschutz wagen. Die ersten 100 Tage dafür sind vorbei. Was bisher geschehen ist, damit der Schalter umgelegt wird, und was weiterhin dringend notwendig ist, erläutert Christoph Bals, Germanwatch, im Interview.

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Ampelregierung muss gordischen Knoten der Landwirtschaftspolitik durchschlagen

Im Grundgesetz ist der Tierschutz als Staatsziel verankert. Dafür ist es unerlässlich, die Intensivtierhaltung in der Landwirtschaft stärker mit dem Tierschutz in Einklang zu bringen. Der Deutsche Tierschutzbund sieht die Ampelregierung auf einem guten Weg zu einer Wende in der Tierhaltung. Aber es ist eine Mammutaufgabe.

Von Frank Meuser, Deutscher Tierschutzbund

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DNR

 

Ukraine-Krieg beenden und Energiewende beschleunigen

Seit drei Wochen herrscht Krieg in der Ukraine. Seither fanden in Berlin und ganz Deutschland große Friedenskundgebung und Demonstrationen gegen den Krieg statt. Für die Sicherung des Friedens ist neben einer sofortigen Waffenruhe der zügige Umstieg von fossilen Importen auf heimische Wind- und Sonnenenergie dringend erforderlich.

Von Kai Niebert, Präsident des DNR

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#StandWithUkraine: DNR-Präsident Kai Niebert plädiert für Frieden durch Klimaschutz 

Auf der Friedenskundgebung in Berlin am 27. Februar hat DNR-Präsident Kai Niebert klargemacht: Unsere fossil-atomare Vergangenheit ist die Ursache und nicht die Lösung unserer Probleme. Zu der Kundgebung „Stoppt den Krieg! Frieden für die Ukraine und ganz Europa“ versammelten sich rund eine halbe Million Menschen in Berlin. Der DNR hatte mit einem breiten Bündnis zur Teilnahme aufgerufen. Lesen Sie die Rede Nieberts im Wortlaut.

[Foto: Uwe Hicksch]

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Deutschland braucht einen fixen Ausstiegsplan aus fossilem Gas

Ein Bündnis aus 13 Nichtregierungsorganisationen, darunter der DNR, hat in einem offenen Brief den Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck aufgefordert, so schnell wie möglich einen verbindlichen Ausstiegspfad für fossiles Gas zu ebnen. Das sei angesichts der Energiepreiskrise dringend notwendig und gelte aufgrund des Kriegs in der Ukraine mit seinen Auswirkungen auf die Energieversorgung in Deutschland umso mehr.

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Ernährung durch Agrarwende und Ökolandbau sichern

In einem offenen Brief haben Umweltorganisationen an Bundesagrarminister Cem Özdemir appelliert, sich während des deutschen G7-Vorsitzes und beim EU-Agrarministerrat für eine Ernährungssouveränität in Europa einzusetzen. „Dies setzt eine stärkere Regionalisierung von Wertschöpfungsketten wie auch eine Reduzierung der Tierbestände voraus“, sagte DNR-Präsident Kai Niebert. Der Ökolandbau sei ein gutes Vorbild dafür, und in der Zukunftskommission Landwirtschaft seien die Dringlichkeit für eine Transformation des Agrarsystems aufgezeigt und Lösungswege erarbeitet worden.

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Goldene Regel für Green Deal gefordert

Vor dem Gipfeltreffen der europäischen Staats- und Regierungschef*innen am 24. und 25. März zum Stabilitäts- und Wachstumspakt haben deutsche und französische Umweltorganisationen ihre Regierungen aufgefordert, die für die sozial-ökologische Transformation benötigten Mittel von den EU-Schuldenregeln auszunehmen. In einer gemeinsamen Erklärung schlagen sie vor, eine „Goldene Regel des Green Deals“ einzuführen. Damit soll die Energie- und Effizienzwende gesichert und beschleunigt werden, was angesichts des Ukrainekriegs nötiger denn je ist.

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AKTUELLES / MITGLIEDER

 

Ukraine-Hilfe - praktische Tipps

Drei Wochen Krieg und kein Waffenstillstand in Sicht. Die Hilfsbereitschaft in der Zivilgesellschaft ist enorm. Eine kleine Übersicht mit nützlichen Hinweisen für Engagierte, und was für den Status der Gemeinnützigkeit zu beachten ist.

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Klimakrise verschärft fehlende Gleichstellung der Geschlechter

Am Internationalen Frauentag haben vergangene Woche weltweit Frauen ihre Stimme für mehr Geschlechtergerechtigkeit, für Klimaschutz und für den Frieden erhoben. Neben der klimabedingten Beeinträchtigung von Frauen bremste auch die Coronakrise die faire Verteilung der Lasten zwischen Frauen und Männern. Eine Bestandsaufnahme.

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VCD bringt Verkehrswende in Bewegung

Im Februar hat der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) den Entwurf für ein Bundesmobilitätsgesetz vorgelegt. Damit liegt der Entwurf für einen Rechtsrahmen vor, der für die Neuausrichtung des deutschen Verkehrssystems unerlässlich ist. Bereits im Frühjahr 2021 präsentierte der VCD eine „Verfassung für den Verkehr“, wie die VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann den Gesetzesvorschlag damals bezeichnete.

[Foto: VCD/Jörg Farys]

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Ein halbes Jahrhundert „Grenzen des Wachstums“

Am 2. März 1972 erschien der Bericht „Die Grenzen des Wachstums“. Darin warnten im „Club of Rome“ organisierte Wissenschaftler*innen erstmals vor einem Zusammenbruch der Welt, wenn die Wirtschaft weiterhin nur auf Wachstum setze. Die Botschaft des Berichts war bereits damals eindeutig und ist auch heute hochaktuell: Um die planetaren Grenzen nicht zu sprengen, braucht es eine nachhaltige Wirtschaftsordnung, die Ökologie und Wertschöpfung vereinbart.

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Wer Flüsse schützt, gewinnt

Bis zum 1. April können sich Menschen, die sich für den Fluss- und Auenschutz einsetzen, für den Wolfgang Staab-Naturschutzpreis 2022 bewerben oder jemand nominieren. Flüsse und ihre Auen zählen zu den derzeit am stärksten bedrohten Lebensräumen. Gleichzeitig gelten sie als die vielfältigsten und artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas. Der mit 20.000 Euro dotierte Wolfgang Staab-Naturschutzpreis zeichnet Aktive aus, die besondere Leistungen zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung der Fluss- und Auenlandschaften erbracht haben.

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Digitales Engagement gesucht

Zum dritten Mal vergibt die Initiative „Digital für alle“, zu der auch der DNR gehört, den „Preis für digitales Miteinander“. Bewerben können sich ab sofort Menschen, die dazu beitragen, dass alle gesellschaftlichen Gruppen vom digitalen Wandel profitieren und an digitalen Entwicklungen teilhaben können. Zudem werden Projekte und Initiativen ausgezeichnet, die digitale Technologien zur Förderung von gesellschaftlichem Engagement einsetzen.

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Aufruf für eine giftfreie Zukunft

Ein Bündnis aus 30 internationalen zivilgesellschaftlichen Organisationen, darunter das Forum Umwelt und Entwicklung und der DNR, fordern ein nachhaltiges und solides Chemikalienmanagement. Die Erstunterzeichner*innen des Call to Action for a Tomorrow without Toxics (engl.) appellieren an Staaten, Industrie und weitere Interessenvertreter, gemeinsam an einer giftfreien Zukunft zu arbeiten. Der bereits bestehende Strategische Ansatz für ein internationales Chemikalien Management (Strategic Approach to International Chemicals Management, SAICM) müsse weiter verfolgt und gestärkt werden.

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PUBLIKATIONEN

 

Deutschlands Moore 

Die Klimakrise, der Artenschwund und der Verlust an Lebensräumen können noch gebremst werden. Dabei nimmt der Naturraum Moor eine zentrale Rolle ein. Wasser, Boden, Klima und Artenvielfalt werden in diesem komplexen System zusammengeführt. Im seinem aktuellen Buch beschreibt Michael Succow die bedeutendsten 115 Moore Deutschlands. Die ökologische Bedeutung der Feuchtgebiete ist in der Öffentlichkeit und Politik angekommen. So wurden in Deutschland durch die Zuarbeit der Succow Stiftung und des Greifswald Moor Centrums (GMC) eine Moorstrategie und Bund-Länder-Zielvereinbarung verabschiedet.

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Patentrezept grüne Wirtschaft?

Zwar ist die Klimapolitik der Ampel-Regierung in Teilen ambitionierter als jemals zuvor. Aber die bisherigen Ziele und Maßnahmen bleiben deutlich hinter dem, was notwendig wäre, damit Deutschland einen angemessenen Beitrag zur Einhaltung der 1,5°C-Grenze leistet.
Ende Januar hat das Konzeptwerk Neue Ökonomie die Analyse „Mit grüner Marktwirtschaft das Klima retten?“ veröffentlicht. Die Autor*innen werten Maßnahmen und Ziele aus und nennen Anknüpfungspunkte für eine soziale-ökologische Transformation. Denn ohne grundlegende Änderung der Lebens- und Produktionsweise kann die Transformation nicht gelingen.

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Mobilität für eine lebenswerte Welt

Nicht für die automatische Berichtigung typischer Schreibfehler plädiert Katja Diehl in ihrem Buch „Autokorrektur“, sondern für eine inklusive und klimagerechte Verkehrswende. Die Autorin, die Mitglied im VCD-Vorstand ist, spricht sich für eine Mobilitätszukunft aus, die den Menschen ins Zentrum stellt, nicht die Technik. Eine Mobilität, die alle berücksichtigt, auch jene, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind. Sie beschreibt, wie das Leben in Stadt und Land klimafreundlicher und gestaltet werden kann und damit für alle attraktiver und lebenswerter ist.

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TERMINE

 

Aufgrund der Coronapandemie kann es kurzfristig zu Verschiebungen oder Absagen von Veranstaltungen kommen. Bitte informieren Sie sich rechtzeitig und direkt bei den Organisator*innen, ob eine Veranstaltung stattfindet.


28. März, 9-17.00 Uhr, Berlin - Greifswald Moor Centrum (GMC) und Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL): Konferenz „Moorschutz ist Klimaschutz“


29. März, 16-18.30 Uhr, online – Forum Umweltbildung: Methodenakademie: Challenges für Umwelt und Nachhaltigkeit


7. April, 14-17 Uhr, online – BUND: Diskussionsveranstaltung „Zukunft findet Stadt: Biodiversitätsstrategien als neuer Motor für die Stadtnatur?“


30. April – 31. Mai, Deutschland, Österreich und Schweiz – Cycling the Change: Vortrags- und Aktionsfahrradtour für die Verkehrswende. Auftakt am 40. April in Leipzig

21. März, 16-20 Uhr, online - Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt: Digital-Konferenz Ukraine-Hilfe

 
Rechtliches

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