DNR-Newsletter 03.03.2021

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Liebe Leserinnen, liebe Leser, 

den Wäldern in Deutschland geht es nach wie vor nicht gut. Zu diesem Ergebnis kommt der Waldzustandsbericht, den das Bundeslandwirtschaftsministerium Ende Februar vorgestellt hat. Dürre, Stürme und der Schädlingsbefall setzen dem für den Kampf gegen die Klimakrise so wichtigen Ökosystem und Sehnsuchtsort der Deutschen massiv zu. Gleichermaßen ist der Klimawandel verantwortlich für die Ursachen, die den Wald schädigen. Ein Teufelskreis. Ist für den Wald in der Krise eine Wende möglich? Oder befinden wir uns unumkehrbar auf dem Holzweg? Diese Fragen beleuchten die Autorinnen und Autoren unseres Schwerpunktthemas. Im Interview schlägt Dr. Pierre Ibisch, Professor an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Strategien für eine zukunftstaugliche Waldwende vor. Gegen die Folgen von Waldbränden und Abholzung empfiehlt Matthias Linn von Oro Verde Waldschutz und Wiederaufforstung. László Maráz vom Forum Umwelt und Entwicklung plädiert zur Rettung des Waldes für knallharten Klimaschutz etwa durch Einsparung von Energie und Rohstoffen. Jana Ballenthien von Robin Wood warnt vor der rasanten Zerstörung der letzten großen, zusammenhängenden Natur- und Urwälder Europas und dem damit einhergehenden Verlust unschätzbarer Refugien der Artenvielfalt.


Weitere Informationen erhalten Sie etwa zum Moorschutz, Insektenschutz, zu den unnötigen Oder-Ausbauplänen, zur nachhaltigen Finanzierung der Großen Transformation, zur Frauenvernetzung für eine geschlechtergerechte Teilhabe in Klimaschutzfragen oder zur Seminarreihe Stadt - Land - Gewässer: Wasser für alle? des Forum Umwelt und Entwicklung.

 

Im nächsten Newsletter-Schwerpunkt geht es um das Thema Mobilität.


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DNR

 

AKTUELLES / MITGLIEDER

 

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Wald in der Krise

 

Interview: Auf dem Holzweg? 

Bereits Ende der 1970er-Jahre war in Europa die Rede vom Waldsterben – ausgelöst durch sauren Regen. Bis heute hat der Wald überlebt, aber unter anderem die Trockenheit aufgrund der Klimakrise oder Schädlingsbefall setzen ihm zu. Ist der deutsche Wald noch zu retten? Für eine echte, zukunftstaugliche Waldwende braucht es interdisziplinäre, ganzheitliche Strategien, fordert Dr. Pierre Ibisch, Professor für Naturschutz an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde.

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Waldschutz ist Klimaschutz

Brände und Abholzung bedrohen weltweit die Waldbestände. Dabei werden nicht nur wertvolle Ökosysteme und unzählige Tiere und Pflanzen vernichtet, sondern auch die Klimakrise befeuert. Waldschutz und Wiederaufforstung können Lösungen sein. Von Matthias Linn, OroVerde

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Europas größte Urwaldschätze schwinden

Sie existieren noch – die letzten großen, zusammenhängenden Natur- und Urwälder Europas. Ihre Lebensräume sind unschätzbare Refugien der Artenvielfalt. Sie sind in der Lage, die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern. Und sie werden in rasantem Tempo zerstört. Von Jana Ballenthien, Robin Wood

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Wälder nutzen = Klima schützen – ein Selbstbetrug der Forstwirtschaft

In der Debatte über Maßnahmen zur Erhaltung geschädigter und bedrohter Wälder, ist für viele Menschen schwer nachvollziehbar, dass die beste Hilfe eher nicht im Aufräumen des Waldes und im Wiederaufbau mittels Pflanzung besteht. Stattdessen ist es höchste Zeit für eine neue Art des Umgangs: Knallharter Klimaschutz ist gefragt. Von László Maráz, Forum Umwelt & Entwicklung

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DNR

 

EU-Agrarpolitik: Deutsche Pläne in der Kritik

Der DNR stellt dem von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner am 1. März präsentierten Entwurf für die nationale Umsetzung der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik ein schlechtes Zeugnis aus. "Unter einem grünen Deckmäntelchen" bedeuteten die Eckpunkte nicht den dringend notwendigen Systemwechsel hin zu mehr Umwelt- und Klimaschutz, monierte DNR-Geschäftsführer Florian Schöne. Dafür seien vor allem 25 Prozent Ökolandbau, 10 Prozent artenreiche Landschaftselemente und 50 Prozent weniger Pestizideinsatz bis zum Jahr 2030 sowie Klimaneutralität bis 2050 erforderlich.

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Moorschutz ist Klimaschutz – klarere Ziele notwendig

Mehr als 95 Prozent der Moorböden in Deutschland sind durch Entwässerung geschädigt. Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einer Bund-Länder-Zielvereinbarung zum Klimaschutz durch Moorbodenschutz. Das darin verankerte Prinzip der Freiwilligkeit für die Wiedervernässung landwirtschaftlich genutzter Flächen reicht aus Sicht des DNR nicht aus, um die Treibhausgasemissionen aus Moorböden zu senken. Der Umweltdachverband fordert daher ein ergänzendes Aktionsprogramm Moorschutz, das den Rahmen für die Maßnahmenprogramme vorgibt, sowie eine umfängliche finanzielle Ausstattung auf EU-, Bundes- und Länderebene.

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Erfolgreicher Eisbrechereinsatz: Ausbaupläne der Oder nicht nötig

Offensichtlich hat die Oder ausreichende Wassertiefen, die im Winter den Hochwasserschutz des unteren Odertals und des Oderbruchs durch Aufbrechen des Eises sicherstellen. Daher sei der angestrebte Ausbau der Oder durch die Wasserstraßenverwaltungen Deutschlands und Polens zur Gewährleistung des Eisaufbruchs, der Eisabfuhr sowie der Binnenschifffahrt aus Hochwasserschutzgründen nicht notwendig, sagte DNR-Geschäftsführer Florian Schöne. Im Februar hatte die deutsch-polnische Eisbrecherflotte den zugefrorenen Fluss problemlos öffnen können.

[Foto: Florian Schöne]

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Umweltschädliche Kleinwasserkraft nicht beschleunigen

Ein Gesetzentwurf zur Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie für Zulassungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz und dem Wasserhaushaltsgesetz sieht im Bereich der kleinen Wasserkraft Genehmigungsverfahren vor, die umweltrechtliche Anforderungen nicht ausreichend berücksichtigen. Zahlreiche Umweltorganisationen, darunter der DNR, halten den Entwurf für naturschutzfachlich unverantwortlich sowie europarechtswidrig und monieren dies in einem offenen Brief.

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Keine synthetischen Kraftstoffe im Straßenverkehr

Im März steht in Bundesrat und Bundestag die Beratung des Gesetzes zur Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) der EU im Verkehrssektor an. Darin ist die Anrechenbarkeit verschiedener Kraftstoffarten auf die Treibhausgasminderungsquote geregelt. Gegen Pläne aus Baden-Württemberg, synthetische Kraftstoffe im Straßenverkehr zu pushen, wenden sich verschiedene Umweltorganisationen. Sie plädieren in einem offenen Brief dafür, die Nutzung von E-Fuels zunächst auf den Flug- und Schiffsverkehr auf der Langstrecke zu begrenzen. Denn der Einsatz der knappen E-Fuels im Straßenverkehr gefährde nicht nur die Verkehrswende, sondern auch die Energiewende im Industriesektor.

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EU-Corona-Wiederaufbaupaket: Deutschland muss nachbessern

Der deutsche Aufbau- und Resilienzplan (DARP) befolgt aus Sicht von Umweltverbänden nicht ausreichend die in der EU beschlossenen Vorgaben für die "Next Generation EU". Demnach sollen 37 Prozent Wiederaufbauhilfe für den Klimaschutz ausgegeben werden, der Biodiversitätsschutz eine besondere Rolle spielen und die Ausgaben sollen sich am „Do no significant harm“-Prinzip orientieren. Der deutsche Planentwurf berücksichtige jedoch Biodiversitätsschutz leider nicht, kritisiert der DNR gemeinsam mit anderen Umweltorganisationen in einem offenen Brief an Bundesfinanzminister Olaf Scholz und Bundesumweltministerin Svenja Schulze.

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AKTUELLES / MITGLIEDER

 

Weniger Pflanzengift und Lichtverschmutzung für den Insektenschutz

Auf Agrarflächen in bestimmten Naturschutzgebieten soll es künftig ganz oder teilweise verboten sein, Pestizide einzusetzen. Vor allem Mittel, die Insekten schädigen und deren Bestäuberfunktion verhindern, sind nach einem Beschluss der Bundesregierung vom 10. Februar dann nicht mehr erlaubt.

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Zehn Jahre Förderung, Wildnisziel gescheitert

Die Bundesregierung feiert zehn Jahre Bundesprogramm Biologische Vielfalt und mindestens 120 Millionen Euro Förderung in Naturschutzprojekte aller Art. In der Tat gibt es viel Lobendes zu erwähnen - wo stünde der Naturschutz ohne Förderung? Kritische Medienberichte zeigen aber auch, dass beispielsweise das selbstgesetzte Wildnisziel von zwei Prozent Fläche verfehlt wurde.

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Frauen für stärkere Teilhabe in Klimaschutzfragen

Mit rund 100 Teilnehmerinnen fand am 23. Februar auf Einladung von Bundesumweltministerin (BMU) Svenja Schulze die erste themen- und verbandsübergreifende Frauenvernetzungskonferenz statt. Sie entstand in einer Kooperation zwischen BMU und DNR. Unter dem Titel „Klimaexpertinnen – Vernetzt für ambitionierten Klimaschutz“ diskutierte die Ministerin coronabedingt digital mit Expertinnen von DNR, Germanwatch, VCD und GenderCC. Die Fachfrauen forderten nicht nur eine Anhebung des EU-Klimaziels, sondern auch eine geschlechtergerecht verteilte Gestaltungs- und Entscheidungsbefugnis.

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Eine Generation lang gemeinsam gestaltete Gerechtigkeit

Germanwatch feiert sein 30-jähriges Bestehen und blickt auf drei Jahrzehnte zurück, in denen die Organisation sich einen festen Platz in der zivilgesellschaftlichen Landschaft erarbeitet hat. Dabei haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem Einsatz erheblich dazu beigetragen, dass so mancher Meilenstein in der Klima- und Entwicklungspolitik gesetzt wurde. Der DNR gratuliert zum erfolgreichen Engagement weltweit.

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Klima schützen, Verkehr vermeiden 

Stimmen die Rahmenbedingungen für mobiles Arbeiten und nachhaltige Mobilität, könnten Millionen Tonnen Treibhausgase eingespart werden. Das ergab eine repräsentative Befragung zu Klimaschutzpotenzialen von Videokonferenzen und Homeoffice des VCD und des Borderstep Instituts. Wurden 2019 noch etwa 195 Millionen Geschäftsreisen durchgeführt, hat sich dies ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie grundlegend verändert. Laut der Umfrage könnte die Zahl der Geschäftsreisen in Deutschland in Zukunft dauerhaft etwa ein Drittel niedriger liegen als vor der Pandemie.

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Grüne Finanzwende für nachhaltige Investitionen empfohlen

Ende Februar hat der Sustainable Finance-Beirat der Bundesregierung seinen Abschlussbericht „Shifting the Trillions – Ein nachhaltiges Finanzsystem für die Große Transformation“ präsentiert. Um die Kosten des europäischen Green Deal zu stemmen, sollte die Bundesregierung die Finanzwirtschaft und die Industrie mit beteiligen. Umweltorganisationen sind im Beirat durch Germanwatch, urgewald und den WWF vertreten.

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PUBLIKATIONEN

 

Der Holzweg

Trockenjahre und Umgang mit den Wäldern haben in Deutschland erhebliche Waldschäden verursacht. Das Buch „Der Holzweg“ redet Klartext und setzt sich dafür ein, endlich die ökologische Waldwende einzuleiten. Der Mitherausgeber Hans Dieter Knapp ist Stiftungsgründer des DNR-Mitglieds Michael Succow Stiftung.

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Desaster im Dutzend

In der Broschüre nimmt der BUND zwölf unwirtschaftliche, natur- und klimaschädliche Straßenprojekte unter der Lupe. Die Autorinnen und Autoren zeigen auf, wie Kosten zu niedrig angesetzt, europäisches Umweltrecht ausgehebelt oder faire Öffentlichkeitsbeteiligung verweigert werden. Zudem beschreiben sie einen möglichen Übergang zu einer zukunftstauglichen Mobilitäts- und Infrastrukturplanung.

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Welche Wildbiene ist das?

Hundert heimische Wildbienenarten stellt Hannes Petrischak von der DNR-Mitgliedsorganisation Heinz Sielmann Stiftung in seinem neuen Buch vor. Nahaufnahmen und viele Informationen zu jeder vorgestellten Wildbienenart machen den Naturführer zu einem hilfreichen Begleiter in Natur oder Garten. Dazu gibt es praktische Tipps, wie wir Wildbienen beobachten und schützen können.

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TERMINE

 

15. März, 14.00-15.00 Uhr, online - WECF: Seminar "Insektenschwund und Pestizidbelastung in Naturschutzgebieten".


18.-21. März, online – ÖffiCON: Konferenz - Nahverkehr neu denken!


Bis 19. März, online – NABU: Wer unter den Top-Ten-Kandidaten (Stadttaube, Rotkehlchen, Amsel, Feldlerche, Goldregenpfeifer, Blaumeise, Eisvogel, Haussperling, Kiebitz oder Rauchschwalbe), die meisten Stimmen erhält, wird kurz vor Frühlingsanfang zum „Vogel des Jahres 2021" gekürt.


6. März, 10.00–14.30, online – BMU: Jugenddialog Wasser. Per Zufall geloste junge Menschen erarbeiten Vorschläge zur Umsetzung der Nationalen Wasserstrategie. Anmeldung bis 10. Februar


Bis 14. März, Deutschland und Österreich – Deutscher Wanderverband: Winterwandertage 2021 - gut für die Seele.


Bis 15. März, online - Deutsche Umweltstiftung: Schulwettbewerb „Einfach machen! Die Suffizienzdetektive“. Verlängerte Einreichungsfrist aufgrund der anhaltenden Covid-19-Pandemie.


24. März, 11.00-14.30 Uhr, online – Unabhängiges Institut für Umweltfragen: 4. Aarhus-Werkstattgespräch zur Öffentlichkeitsbeteiligung auf EU-Ebene. Fourth Aarhus Workshop (auf Englisch)


Bis 5. April, online - Konsultation EU-Kommission #RestoreNature: Wie soll Natur-Wiederherstellung in der EU aussehen?


 

Bis 18. März, online – Forum Umwelt und Entwicklung: Seminarreihe Stadt - Land - Gewässer: Wasser für alle?


 
Rechtliches

Die im Newsletter verlinkten Texte unterliegen dem Urheberrecht der AutorInnen. Abdruckgenehmigungen müssen einzeln erfragt werden.

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